Gin 8 & Hops Die Last

Es ist schon sehr lange her, dass ich hier im Blog mal über einen Gin geschrieben habe, zu dessen Botanicals u.a. auch Hopfen zählte. Und bis heute ist Hopfen tatsächlich auch keine wirklich häufig anzutreffende Zutat bei der Herstellung eines Gins, obwohl ich mein erstes Erlebnis dieser Art durchaus positiv in Erinnerung habe. Heute habe ich erneut einen Gin vor mir stehen, der bereits auf der Flasche klarmacht: ich bin ein Hopfengin! Und zwar ein deutscher Hopfengin, der mit Bitburger Siegelhopfen hergestellt wird. (zugesandtes Testprodukt)*

Beim Begriff Bitburger Siegelhopfen ist natürlich klar, woran die meisten Menschen wohl zuerst denken werden. Der Begriff ist durch die Werbung und Jahrzehnte nennenswerter Markanteile der Bitburger Brauerei ein allgemein bekannter Terminus. Der Gin 8, so der Name des Gins, um den es hier heute geht, wird allerdings nicht etwa von der Bitburger Brauerei herausgebracht, sondern von Andreas Dick aus Holsthum, einem Hopfenbauer und Biersommelier. Doch gehen schauen wir zunächst einmal auf den Ursprungsort des Gin 8.

Der Hof Dick in Holsthum bei Bitburg ist ein auf den Hopfenanbau spezialisierter Landwirtschaftsbetrieb. In der Parzelle „Auf der Acht“ werden dort die Hopfensorten Cascade und Solero angebaut, die Bierliebhabern fraglos ein Begriff sein dürften. Neben diesen beiden Hopfensorten verwendet der Hersteller zudem noch Wacholder, Zitronengras, Lavendel und 10 weitere, namentlich nicht genannte Botanicals für den in Anlehnung an die Parzelle Gin 8 genannten Wacholderschnaps. Zudem wird der Gin mit Eifler Quellwasser auf Trinkstärke (in diesem Fall 43% vol.) gebracht. Gebrannt wird der Gin 8 allerdings in der benachbarten Eifelbrennerei Zender. Von dort aus findet er dann auch seinen finalen Weg in die wirklich schöne Glasflasche aus trüb-dunklem, quasi hopfentönigem Glas.

Tasting Notes:

Aroma: Der Gin 8 weist eindeutig ein kräftiges und eher krautiges Profil auf. Der Wacholder ist klar zugegen und wird umrahmt von sehr schönen, frisch-würzigen Hopfennoten; hier ist der Hopfen also tatsächlich erkennbares Programm. Dabei zeigen sich auch frische, fruchtige Zitrustöne, welche aber klar der eher herben und wacholdertönigen Seite den Vorzug lassen. Das Gesamtbild wirkt sehr rund und wirklich schön ausbalanciert.

Geschmack: Auch am Gaumen bestätigt sich der Eindruck. Würziger, knackiger Wacholder harmoniert ganz wunderbar mit bitter-herben Hopfennoten, Assoziationen von Süßholz, die fast schon Anklänge von Salmiak aufweisen sind ebenfalls zugegen und gefallen mir ausgesprochen gut. Und auch am Gaumen kommen dann mit der Zeit sehr schöne Zitrustöne hinzu, der Lavendel ist auch zugegen.

Abgang: überraschend lang und würzig

Ja, dieser Gin gefällt mir sehr gut! Er ist charakterstark und definitiv kein filigran-florales Leichtgewicht, das sich verstecken will. Entsprechend ist er auch in einem Drink durchaus kein schüchterner Mitspieler, was ich im heutigen Cocktail auch zum Ausdruck bringen wollte. Die Hopfennoten des Gin 8 verbinden sich hier sehr schön mit frischer Minze, frischem Apfelsaft und einem kräutrigen Fundament aus Chartreuse Elixir Vegetal. Der Drink hört auf den Namen „Hops Die Last“, was nicht nur ein albernes Wortspiel ist, sondern natürlich auch ein Stück weit auf den Geschmack zutrifft.

Rezept „Hops Die Last“:

5,5 cl Gin 8
3 cl Zitronensaft
2 cl Apfelsaft (frisch aus dem Entsafter)
2 cl Zuckersirup
2 Dashes Chartreuse Elixir de Vegetal
4 Blatt Minze

Zubereitung: Alle Zutaten kräftig auf Eis schütteln und doppelt ins mit frischem Eis gefüllte Glas abseihen.

Glas: Tumbler

Garnitur: frische Minze

Bezugsquellen: Im Fachhandel oder online

*Der Umstand, dass mir dieses Produkt zu redaktionellen Zwecken unentgeltlich zur Verfügung gestellt worden ist, bedeutet nicht, dass in irgendeiner Weise Einfluss auf den Artikelinhalt oder meine Bewertung genommen wurde. Vielmehr ist es für mich stets unverrückbare Bedingung, völlig frei und unbeeinflusst rezensieren zu können.

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