Buttermilch Margarita

Heute möchte ich ein paar Zeilen zu einem Cocktail verlieren, der mir wirklich außerordentlich gut gefällt und den ich – Asche auf mein Haupt – erst recht spät kennengelernt habe. Erfunden wurde er bereits im Jahr 2011, was im Grunde genommen eigentlich nur einmal wieder zeigt, dass man bei mir definitiv an der falschen Adresse ist, wenn man ausschließlich an brandaktuellen Cocktailtrends interessiert ist. Aber darum soll es hier ja auch gar nicht gehen, denn eigentlich dreht sich ja alles um gute Cocktails und entsprechende Spirituosen. Deshalb also heute, viele Jahre nach ihrer Erfindung: die Buttermilch Margarita.

Die Buttermilk Margarita stammt dabei aus dem Le Lion in Hamburg, wo sie im Rahmen eines Tequila Tastings vorgestellt wurde. Kreiert hat sie jedoch nicht Jörg Meyer, der Vater des Gin Basil Smashs, sondern Bettina Kupsa, die vor ihrer Zeit im Le Lion in der Hamburger 3 Freunde Bar gearbeitet hat und inzwischen mit dem auf Shots spezialisierten Chug Club eine eigene Bar in der Hansestadt betreibt. Diese Ausführungen machen mir zwar einmal mehr wieder schmerzlich bewusst, dass ich definitiv nicht im Herzen des deutschen Bargeschehens wohne, aber immerhin leben wir im 21. Jahrhundert und ich kriege doch noch genügend mit.

Die Buttermilch Margarita mag jedenfalls zunächst einmal komisch klingen, aber sie ist wirklich ein herausragend guter Cocktail. Buttermilch ist natürlich vielleicht nicht jedermanns Sache, aber auch Skeptiker könnten hier auf ihre Kosten kommen. Buttermilch habe ich selbst zunächst vor allem mit meinem Großvater assoziiert, der immer eine Buttermilch im Kühlschrank stehen hatte und dessen Passion für die leicht säuerliche Milch sich mir damals nicht erschließen wollte. Doch tatsächlich funktioniert gerade diese leicht säuerliche Frische wunderbar mit Zitronen- und Limettensaft und Tequila. Allerdings sollte es definitiv ein gereifter Reposado Tequila sein, dessen etwas mildere, vanillige Töne wunderbar mit der Milch und auch dem Quittengelee harmonieren, welches dem Drink eine schöne Süße verleiht, die aber nicht zu einnehmend ausfällt. Zwar könnte man es jetzt denken, aber die Buttermilch Margarita ist trotzdem kein wirklicher Quittencocktail, sondern spielt nur mit subtil-süßen Aromen dieser Frucht. Wer sich nun verständlicherweise noch schwer tut, auf Basis der bloßen Beschreibung den Geschmack der Buttermilch Margarita vorzustellen, der sollte schleunigst zum Shaker greifen.

Rezept:

5 cl Tequila Reposado (ich habe mich für den Topanito Reposado entschieden)
3 cl Buttermilch
2 cl frischer Limettensaft
1 cl frischer Zitronensaft
2 cl Agavensirup
1 Barlöffel Quittengelee

Zubereitung: Alle Zutaten kräftig auf Eis schütteln und doppelt ins vorgekühlte Glas abseihen.

Glas: Coupette

Garnitur: keine

Bezugsquellen: In gut sortierten Supermärkten könnte man u.U. alle Zutaten erhalten. Ansonsten hilft ein Besuch im Fachhandel, im Reformhaus (für den Agavensirup) oder natürlich eine Onlinebestellung.

6 thoughts on “Buttermilch Margarita

  1. Die Buttermilch Margarita klingt echt saulecker, die ist bei mir demnächst sowas von fällig!!! Und was die Sache mit topaktuellen Cocktails angeht: Ich bin da ehrlich gesagt ziemlich entspannt. Aktuell ist nämlich immer das, was gerade schmeckt (auch wenn das jetzt ein bisschen nach schlauem Kalenderspruch klingt ;-))

    • Sehe ich genau so, Chris. 😉 Ich schreibe sowas immer mehr so aus dem Affekt heraus, weil ich insgeheim einfach neidisch bin, nicht in einem total hippen Barmekka zu wohnen. 😉

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