Wie vermutlich jeder andere Blogger auch, lese ich natürlich regelmäßig auch gerne andere Blogs, vor allem natürlich solche, die sich mit einer ähnlichen thematischen Ausrichtung befassen. Und obwohl die deutschsprachige Bloggerszene zum Thema Cocktails und Spirituosen stetig wächst und viele qualitativ hochwertige Beiträge beisteuert, so sind die Auswahl wie auch die Bloggertradition überhaupt im englischsprachigen Raum (vor allem natürlich in der Cocktailnation USA) ungemein höher. Der heutige Cocktail ist einmal mehr ein Beispiel eines Drinks, den ich auf einem Blog entdeckt habe und der sofort meine Neugierde geweckt hat.
Der Sierra Madre Sunrise wurde von Elena Lepkowski auf ihrem sehr zu empfehlenden Blog „Stir and Strain – A Cocktail Scratchpad“ vorgestellt. Im Wesentlichen ist er eigentlich ein Sommercocktail, der aber auch sehr gut in der herbstlichen Jahreszeit funktioniert, wie ich finde. Er kombiniert die erdig-würzigen Noten von Mezcal mit Bitterorange und Zitronensaft und ist gewissermaßen eine Fizzvariante. All diese Geschmäcker bringen genug Kraft und auch eine gewisse Wärme mit sich, um sie auch als Erfrischung im kälteren Teil des Jahres zu genießen und wenn auch nur, um sich die Sonne Kaliforniens bzw. Mexikos ins Glas zu holen. In ihrem Originalrezept setzt Lepkowski auf Del Maguey Vida Organic Mezcal in Kombination mit Aperol. Für die Säurekomponente sorgt Zitronensaft und am Ende gießt sie den Drink mit Sodawasser auf – in puncto Bitters hat man zudem die Wahl zwischen Angostura für eine würzigere oder Chocolate Bitters für eine süßere, aber auch „mexikanischere“ Variante. Allerdings habe ich ein paar kleine Veränderungen vorgenommen, die ich noch kurz erläutern möchte.
Beim Mezcal habe ich mich für den wirklich hervorragenden Miel de Tierra Reposado entschieden. Seine Vanille-, Zimt- und Eichentöne sowie das kleine Etwas an Cayennepfeffer erschienen mir hier einfach eine perfekte Grundlage für die Kombination mit reichhaltigen Orangentönen zu sein. Und anstelle des Aperols griff ich zum Mondino Amaro Bavarese, welcher mir einfach im direkten Vergleich mehr zusagt und mit seiner satten Bitterorange hier mit Sicherheit funktionieren würde. Bei den Bitters entschied ich mich für die Chocolate Bitters, da die Synergie von Schokolade, Orange und den Vanille- und Zimtnoten des Mezcals zum einen besser der Jahreszeit entspricht, zum anderen mir aber auch vom Flair her passender erschien. Darüber hinaus habe ich mich zu einem etwas ungewöhnlichen Schritt durchgerungen und das Soda Wasser durch Club Mate ersetzt. Ich wollte einfach schon immer ein bisschen mit Club Mate experimentieren und hier fand ich das herbe Teearoma des Club Mate mit seiner eher schwachen Süße wirklich passend, was im Endeffekt auch der Geschmackstest bestätigte. Natürlich kann man auch einfach Soda verwenden, aber Club Mate (oder ein anderer Matelimonadenhersteller) ist wirklich einen Versuch wert – nur Mut!
Rezept:
4 cl Miel de Tierra Reposado Mezcal
2,5 cl Mondino Amaro Bavarese
1,5 cl Zitronensaft
2 Dashes The Bitter Truth Chocolate Bitters
Club Mate
Zubereitung: Alle Zutaten bis auf Club Mate im Shaker kräftig auf Eis schütteln und ins mit frischem Eis gefüllte Glas geben. Anschließend mit Club Mate aufgießen.
Glas: Tumbler / Double Old Fashioned
Garnitur: Orangenzeste
Bezugsquellen: Im Fachhandel oder online.