Der Littlest Rebel ist – man erkennt es bereits am Namen – gewissermaßen ein Grenzgänger. Während er vielleicht noch gerade in die Kategorie der Fizzes bzw. Silver Fizzes passen will, setzt er einen ungewöhnlichen Schwerpunkt auf den normannischen Apfelbranntwein Calvados. Aber dieser unkonventionelle Charakter schadet dem Drink keineswegs, wenn man einige Kleinigkeiten beachtet. Es lohnt sich definitiv, den Grenadine selbst zu machen (dazu ein andern Mal mehr), schmecken doch die meisten Fertigprodukte viel zu süß und eigentlich wenig nach Granatapfel. Zudem sollte man beim Scotch darauf achten, dass man es nicht zu rauchig treibt. Zwar ist eine leichte Rauchnote im Littlest Rebel nicht schlecht aufgehoben, weniger ist hier aber sicherlich mehr. Man kann auch auf wenig bis gar nicht rauchige Whiskys setzen, der in der Barszene zuletzt viel gelobte Monkey Shoulder (den ich auch sehr schätze) ist z.B. eine gute Empfehlung. Wer es an die Grenze der Rauchigkeit treiben will, dem sei die Black Bottle als sowas wie das „Maximum“ an die Hand gegeben. Beim Calvados kann eine etwas gereiftere Variante zusätzliche Geschmacksnoten freisetzen, wobei es sicherlich übertrieben wäre, hier im High-End-Bereich zu wildern, denn trotz des Calvadosschwerpunkts gehen all zu subtile Nuancen sonst unter.
Das Ergebnis schmeckt rebellisch gut nach Apfelnoten mit komplexen Gewürzkomponenten der Whisky- und Calvadosfässer, denen der Limettensaft und ein guter Grenadine und noch eine feinsäuerliche Süße zur Seite stellt. Das Eiweiß macht den Drink in seiner Konsistenz seidig angenehm.
Rezept:
5 cl Calvados
2,5 cl Scotch Whiskey
1,5 cl Grenadine
Saft von 1/2 Limette
1 frisches (Bio-)Eiweiß
Zubereitung:
Alle Zutaten im Shaker kombinieren und Eis sehr kräftig etwa eine halbe Minute lang schütteln. Anschließend in das vorgekühlte Glas abseihen.
Glas: Coupette
Garnitur: keine
So, endlich habe ich gestern auch die Zeit gefunden diesen Drink nachzumixen. Die Kombination aus Calvados und Whisky ist wirklich interessant, es lonht sich definitiv diesen Drink nachzumachen. Für eine schöne Schaumbildung habe ich Dry Shake und Wet Shake kombiniert. Ein wirklich schönes Rezept!
Ja, das finde ich auch! Ein Cocktail, den man eigentlich nicht wirklich auf dem Schirm hat und den kaum jemand kennt. Aber Du sagst es: ein wirklich schönes Rezept!