Negroni – der vielleicht beste Cocktail der Welt

Negroni (1 von 1)

Ich mag es gerne bitter! Nicht ausnahmslos und natürlich nicht andauernd, aber wenn es um auf der bitteren Seite angesiedelte Cocktails oder Spirituosen geht, bin ich meist ziemlich angetan. Dabei trinke ich auch gerne einmal Varianten oder Neukreationen, die sicherlich schon längst den Mainstreamgeschmack verlassen haben. Bitter ist sicherlich ein Geschmack, an den man sich gewöhnen muss, oder besser gesagt, den man „lernen“ muss. Von Natur aus widerstreben uns bittere Aromen eher und wiesen ursprünglich tendenziell auf Giftstoffe in pflanzlicher Nahrung hin.

Glücklicherweise ist der Mensch als „erster Freigelassener der Natur“, wie Herder so schön sagte, nicht nur der unmittelbaren Umweltbindung entwachsen, sondern ebenfalls dazu befähigt, kognitiv seine Sinnesempfindungen zu reflektieren, zu hinterfragen und im eingeschränkten Sinne sogar neu zu bewerten. So mag es mit manchen Bitteraromen ebenfalls sein, da die in ihnen ruhende Komplexität zunächst entdeckt werden und zu schätzen gelernt werden will und kann.

Ein echter Klassiker der Bittercocktails ist der Negroni. Und um diesen schlichten Klassiker soll es heute gehen. Ich möchte allerdings an dieser Stelle schnell zum Wesentlichen übergehen und nicht die schon oft rezitierte Geschichte des Negronis auswalzen. Nur so viel: Der Negroni entstammt dem Italien der frühen 1920er Jahre und geht auf den Barkeeper Fosco Scarselli zurück, der ihn dem Grafen Camillo Negroni als Americanovariante servierte. Er ist ein klassischer und sehr simpler Cocktail, dessen Renommee inzwischen problemlos mit den großen All-time-Favorites der amerikanischen Cocktailkultur, wie dem Martini oder dem Mint Julep mithalten kann. Er besteht lediglich aus (meist) gleichen Teilen Gin, Campari und Wermut. Dabei kommt es allerdings schon auf die Zutaten an, deren Intensität und Qualität maßgeblich zum Erfolg eines guten Negronis beitragen. So mixe ich meinen Negroni gerne mit Monkey 47 Gin und dem Carpano Antica Formula Wermut, dessen schöne Gewürznoten von u.a. Nelke, Zimt und Orangenschale wunderbar im Negroni funktionieren. Salute!

An dieser Stelle werde ich sicherlich immer mal wieder weitere Drinks nach Negroniart verlinken, da man diesen Cocktail auch wunderbar abwandeln und aus dem Sortiment der italienischen Amaros oder anderer Bitterliköre schöpfen kann. Auch Varianten mit Bourbon o.ä. sind denkbar. Beispiele wären der Berlioni, der La Merced, der Bittersweet Garden, der Neisson Negroni, der Eeyore’s Requiem, der Blood Orange Negroni , der White Negroni, oder der Nuts for Negroni. Für mich ist und bleibt der Negroni der vielleicht beste Cocktail der Welt – es gibt keinen Drink, den ich auch nur ansatzweise so häufig trinke.

Rezept:

2 cl Gin
2 cl Wermut
2 cl Campari

Zubereitung: Alle Zutaten im Tumbler auf Eiswürfeln verrühren.

Glas: Tumbler

Garnitur: Orangenzeste

Bezugsquellen: Abhängig von den gewählten Spirituosen bzw. dem gewählten Wermut.

26 thoughts on “Negroni – der vielleicht beste Cocktail der Welt

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