Blood Orange Negroni

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Der heutige Drink ist natürlich keine wirkliche Neukreation, sondern lediglich eine Variante des von mir hochgeschätzten Negroni. Schon in vielen Kontexten bin ich nicht müde geworden zu betonen, dass der Negroni mein Lieblingscocktail ist (zusammen mit dem Mint Julep), den ich wohl insgesamt am häufigsten trinke. Entsprechend faszinieren mich auch immer wieder verschiedene Spielarten dieses Cocktails, die ich auch im Artikel zum Negroni aufgeführt habe und welche mal mehr und mal weniger die Ausgangsrezeptur abwandeln. Die heutige Variante ist dabei sehr einfach, da sie proportional quasi dem Original entspricht. Und doch ist sie absolute Spitzenklasse, wie ich finde!

Dieses Urteil beinhaltet leider auch ein gewisses Maß an Eigenlob, denn die Variante habe ich selbst kreiert, ich bitte daher darum, mir das nachzusehen. Viel kann ich auch heute nicht über den Drink schreiben, denn es gibt weder eine besonders interessante oder lustige Entstehungsgeschichte zu diesem Cocktail, noch war ich der Meinung, dass er einen besonders herausstechenden eigenen Namen verdient. Ich habe ihn schlicht „Blood Orange Negroni“ genannt, denn das beschreibt die Programmatik dieses Cocktails schlicht am besten. Nun weiß ich, dass unter diesem Namen durchaus bereits Negronis in den Weiten des Internets und den Cocktailmenüs der Bars dieser Welt kursieren, aber diese basieren meist auf der Zugabe von Blutorangensaft oder aromatisiertem Soda. Beides sind Zutaten, die meiner Meinung nach in einem Negroni nichts verloren haben. Hier bin ich doch ziemlich puristisch und würde daher einfach das „Negronihafte“ dieser Rezepte anzweifeln, weshalb ich auch den Namen nicht passend finde.

Dieser Blood Orange Negroni hat den Namen jedoch wirklich verdient, denn er greift auf Zutaten zurück, die gänzlich ohne Soda, Sirups oder gar Säfte auskommen. An vorderster Stelle sticht die Blutorange aus Sizilien von Faude Feine Brände heraus, welche die Rolle des Gins übernommen hat. Natürlich nimmt das dem Negroni ein wenig der floral-kräutrigen Hintergrundtöne, die gemeinhin ein Gin in den Cocktail einbringt, es bereichert ihn aber wiederum auf der anderen Seite mit einer intensiv-aromatischen Blutorange, die durchaus auch komplexe Bitternoten beinhaltet. Und gerade diese Bitternoten werden vom Mondino Amaro Bavarese aufgegriffen, der ebenfalls mit der Arancia Amara den Orangencharakter nach vorne stellt. Aber natürlich ergibt dieses bayerisch-baden-württembergische Duo keinen reinen Orangencocktail. Ein wenig Italien gehört dann eben doch in einen Negroni und schließlich heißt ein „Blood Orange Negroni“ ja immerhin noch Negroni: Zusammen mit Carpano Antica Formula bleiben auch gewohnte und komplexe Gewürz- und Bitternoten im Cocktail, welche hervorragend mit dem Mondino Amaro harmonieren. Der Wermut funktioniert zudem auch hervorragend mit der Blutorange aus Sizilien. Auch die schlichte Ausgangsrezeptur mit ihren drei gleichen Teilen musste und wollte ich auch gar nicht verändern. Der Cocktail soll schließlich auch das beweisen, was ein guter Negroni eben beweist (und was mir auch wirklich wichtig ist): Es braucht nicht immer viel Gedöns, um einen Weltklassedrink zu kreieren.

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Rezept:

2 cl Faude Feine Brände Blutorange aus Sizilien
2 cl Mondino Amaro Bavarese
2 cl Carpano Antica Formula

(Blutorangenzeste)

Zubereitung: Alle Zutaten im mit Eiswürfeln gefüllten Glas verrühren und mit dem Öl der Blutorangenzeste besprühen. Blutorangenzeste danach nicht mit in den Drink geben!

Glas: Tumbler

Garnitur: gedörrtes Blutorangenrad

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Bezugsquellen: Die Zutaten werden in der Regel einen Besuch im Fachhandel nötig machen (oder eben eine Onlinebestellung).

2 thoughts on “Blood Orange Negroni

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