Heute fasse ich mich etwas kürzer. Das liegt vor allem daran, dass der Drink, um den es heute gehen soll, auf Zutaten basiert, die ich erst in den letzten Tagen hier rezensiert habe. Das heißt: fast. Denn ich habe zwar allgemein über die wirklich außergewöhnliche Produktpalette aus dem Freimeisterkollektiv hier geschrieben (und dabei auch einige im Detail vorgestellt), aber eben noch nicht über jene Abfüllung der Reihe, die heute Verwendung finden wird: den Freimeisterkollektiv Mahembe Kaffeegeist. (zugesandtes Testprodukt)*
Für diesen Kaffeegeist hat das Freimeisterkollektiv einen ausgewiesenen Kaffeefachmann mit ins Boot geholt, der sich besonders im Zuge der auch als „Third Wave of Coffee“ bekannten Nachfrage- und Konsumbewusstseinsentwicklung einen Namen gemacht hat: Ralf Rüller, der Gründer der Berliner Kaffeerösterei The Barn. Dieser röstet nun Kaffeebohnen aus Mahembe im Westen Ruandas (aus Arabica-Kaffee kultiviert) für den Kaffeegeist – nach Angaben des Freimeisterkollektivs etwas „grüner“ als für eine gewöhnliche Espressomischung – und schafft so die Grundlage für eine sehr aromatische Kaffeeerfahrung, die es im Geist einzufangen gilt. Und dafür ist dann wiederum Josef Farthofer verantwortlich, der vielen ein Begriff sein dürfte. Die seit 1867 bestehende Destillerie Farthofer im österreichischen Mostviertel ist vor allem für die Herstellung von Most und Obstbränden bzw. –geisten bekannt, stellt aber auch Whisky, Gin, Wodka, Rum und anderes her.
Der Freimeisterkollektiv Mahembe Kaffeegeist wird mit 40% vol. in die Flaschen abgefüllt und trägt die kollektivinterne Nummer 386. Es gibt neben dem Kaffeegeist im Freimeisterkollektiv auch noch einen Mahembe Cold Brew Kaffelikör. Wie aber schmeckt nun ein solcher Kaffeegeist?
Tasting Notes:
Aroma: Tatsächlich ist der Ersteindruck einmal mehr beeindruckend. Wer noch keine Erfahrungen mit Kaffeegeist gemacht hat, der wird überrascht und vermutlich auch sehr erfreut darüber sein, wie authentisch das Aromenprofil des Kaffees hier anzutreffen ist. Dennoch merkt man ebenfalls sofort, dass hier nicht ein ein x-beliebiger Kaffee die Essenz des Geistes bildet, sondern eben ein besonderer: Noten von fruchtigen Kirschen untermalen die kräftigen Röstaromen, Anklänge von Bitterschokolade und Assoziationen von braunem Zucker.
Geschmack: Am Gaumen kommen die Kirschen noch deutlicher zur Geltung, zusammen mit Himbeeren und Assoziationen von frischen Johannisbeeren, bitteren Röstnoten fügen sich schön ins Gesamtbild ein. Wieder muss ich an braunen Zucker denken, vielleicht sogar ein wenig an gebrannte Nüsse. Der Mahembe Kaffeegeist ist ein wirklich beeindruckender und innovativer Geist!
Abgang: mittellang, vor allem mit Röstnoten und Kakao mit einem leicht fruchtigen Einschlag
Bei einem solchen Produkt musste ich wirklich zunächst einmal die eigenen Ideen sortieren, denn die Einsatzmöglichkeiten sind wirklich groß. Als Akzent kann ich mir den Freimeisterkollektiv Mahembe Kaffeegeist genau so vorstellen wie als Basiszutat. Entschieden habe ich mich für eine Mai Tai-Variante, wo die fruchtigen Noten des Kaffeegeists zusammen mit dem jüngst vorgestellten Scheibel Alte Zeit Apricot Brandy harmonieren (der hier das Orgeat ersetzt). J.M 50° Rhum Agricole und ein „funky“ Hampden Estate Overproof bilden neben dem Mahembe Kaffegeist die Basis. Und zum Schluss sorgt ein Barlöffel des Old Judge Special Reserve Falernum für den letzten Schliff. Et voila: der Mahembe Mai Tai.
Rezept „Mahembe Mai Tai“:
3 cl Hampden Estate Overproof Rum
2 cl Rhum J.M 50°
1.5 cl Freimeisterkollektiv Mahembe Kaffeegeist
1 cl Scheibel Alte Zeit Apricot Brandy
3 cl Limettensaft
0,75 cl Zuckersirup
1 Barlöffel Old Judge Special Reserve Falernum
Zubereitung: Alle Zutaten kräftig auf Eis schütteln und schließlich ins mit gestoßenem Eis gefüllte Glas abseihen.
Glas: Tumbler
Garnitur: ausgepresste Limettenhälfte, Kaffeebohnen, Minze (Für einen besonderen Effekt kann man die Limettenhälfte auch mit etwas zusätzlichem Overproof Rum füllen, die Kaffeebohnen darauflegen und anzünden.)
Bezusgquellen: Im Fachhandel oder online
*Der Umstand, dass mir dieses Produkt zu redaktionellen Zwecken unentgeltlich zur Verfügung gestellt worden ist, bedeutet nicht, dass in irgendeiner Weise Einfluss auf den Artikelinhalt oder meine Bewertung genommen wurde. Vielmehr ist es für mich stets unverrückbare Bedingung, völlig frei und unbeeinflusst rezensieren zu können.
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