Starward Two Fold & Robby goes to Sydney

In einem kürzlich veröffentlichten Artikel habe ich mich einem wirklich bemerkenswerten Kaffeelikör aus Australien gewidmet. Der Umstand, dass dieser Likör aus Australien stammt, hat mich dabei nicht sonderlich aufhorchen lassen – ich habe es einfach hingenommen. Dass die Flasche, die heute im Mittelpunkt steht, ebenfalls aus Down Under stammt, ist dabei schlichter Zufall. Obgleich vielleicht einer, der zeigt, dass man zunehmend auch australische Spirituosen auf dem Zettel haben muss. (zugesandtes Testprodukt)*

Denn wenn man an Whisky denkt, denkt man sicherlich trotz der britisch geprägten Kolonialgeschichte Australiens nicht sofort zwangsläufig an das Land auf dem fünften Kontinent. Obwohl es ja dann doch auch irgendwo naheliegend ist. Denn wenn wir einen Blick auf die geohistorischen Folgen der britischen Kolonialausbreitung werfen, sehen wir doch auch meist das Aufkommen einer Whiskyproduktion als Begleiterscheinung. Der Whisky, um den es heute geht, ist der Starward Two Fold. Wohlgemerkt Starward, nicht etwa Star Wars, wie man beim flüchtigen Blick auf das mit Sternenhimmelillustrationen geschmückte Etikett kurz irrtümlich lesen mag. Ob die Macht dennoch mit den Herstellern war, möchte ich im Folgenden herausfinden.

Tatsächlich beschreitet man mit dem Starward Two Fold in Victoria, Melbourne recht interessante, eigene Wege. Während man in den USA v.a. mais- oder roggenlastig denkt, in den gälischen Ursprungsländern vor allem Gerste verwendet (bzw. überall auch Weizen für die Grainproduktion en vogue ist), vermählt man im Hause der New World Whisky Distillery für die Maische eine eher unkonventionelle Getreidekomposition: 60% Weizen, 40% Gerste. Nach der Destillation durfte der Starward Two Fold schließlich in Eichenfässern für einen nicht näher benannten Zeitraum reifen. Kühlgefiltert oder gefärbt wurde er erfreulicherweise nicht. Mit konventionellen 40% vol. kommt er dann schließlich in die Flasche.

Tasting Notes:

Aroma: In der Nase finde ich ein sehr angenehmes und gefälliges Potpourri aus geröstetem Getreide, Puffreis, Haselnüssen, Datteln, subtilem Apfel, Honigwaffeln, Eiche und brauner Butter. Ein schönes, nicht zu kompliziertes Aroma.

Geschmack: Am Gaumen dann wieder Getreide, Malz, ein paar Waldfrüchte, eine Nuance Kuchenteig, Waldhonig, Walnüsse und ein Hauch Bittere von der Eiche, Apfelschalen und etwas Karamell sowie Röstkaffee.

Abgang: mittellang mit Malz, Gewürzen (v.a. Zimt) und Eiche

In Sachen Cocktail habe ich mich heute grob am Manhattan bzw. dem Rob Roy orientiert, das Ganze dann aber noch ein wenig „gepimpt“. So finden für meinen „Robby goes to Sydney“ zusätzlich noch etwas Chinato-Wermut, eine Nuance italienischer Rabarbaro und zwei Dashes der sensationellen Dr. Sours Papá Moi Bitters ihren Weg ins Rührglas (der nicht sonderlich kreative Name spielt einfach auf den bzw. die beiden Basisrezepturen an, wenn man Sydney als das Manhattan Australiens verstehen will). Die kalt gerührten Zutaten werden dann in ein mit Absinth ausgewaschenes Glas abgeseiht.

Rezept „Robby goes to Sydney“:

6 cl Starward Two Fold Australian Whisky
2 cl Carpano Antica Formula
0,5 cl Chinato Vermouth
1 Barlöffel Nardini Rabarbaro
2 Dashes Dr. Sours #16 Papá Moi Bitters (alternativ The Bitter Truth Aromatic Leaf Bitters)

Absinth

Zubereitung: Alle Zutaten bis auf den Absinth in einem Rührglas auf Eis kalt rühren. Das Martiniglas mit Absinth auswaschen, so dass ein dünner Absinthfilm auf der Innenfläche des Glases zurückbleibt; übrigen Absinth weggießen. Schließlich den Drink aus dem Rührglas ins mit Absinth ausgewaschene Glas abseihen. Mit dem Öl einer Orangenzeste besprühen.

Glas: Martini

Garnitur: Orangenzeste

Bezugsquellen: Im Fachhandel oder online

*Der Umstand, dass mir dieses Produkt zu redaktionellen Zwecken unentgeltlich zur Verfügung gestellt worden ist, bedeutet nicht, dass in irgendeiner Weise Einfluss auf den Artikelinhalt oder meine Bewertung genommen wurde. Vielmehr ist es für mich stets unverrückbare Bedingung, völlig frei und unbeeinflusst rezensieren zu können.

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