Jüngst hatte ich die Ehre, an einem Online-Launch-Event für einen Single Malt Whisky teilnehmen zu dürfen. Dabei handelte es sich aber nicht einfach nur um die Vorstellung einer Spirituose, sondern das Event bot auch die Möglichkeit, sich mit David „Dave“ Vitale, dem Gründer der australischen Starward Distillery, über sein neues Produkt, den Starward Left-Field Single Malt Whisky, auszutauschen und seinen Gedanken zum Produkt zu lauschen. Aber das war noch nicht alles. (zugesandte Testprodukte)*
Denn neben Daves Einblicken nahm auch der in Darmstadt ansässige Chris Pepper alias der „Whiskykoch“ teil, welcher speziell für den Left-Field einige kleine Begleitgänge kreiert und gekühlt verschickt hatte. Natürlich freue auch ich mich in Pandemiezeiten über die Möglichkeit, solchen gelungenen Veranstaltungen beiwohnen zu können und somit einen kleinen Lichtblick im doch momentan sehr eingeschränkten Alltag erleben zu können. Dennoch wollte und habe ich mir natürlich auch ein eigenes Bild vom Starward Lieft-Field gemacht. Und auch wenn die Begleitgänge, Daves Verkostungsdetails und auch die im Anschluss wirklich sehr coolen Drinkideen von Christoph Henkel (dem „Barchef“ bei Kirsch-Whisky, dem deutschen Vertrieb des Starward Left-Field), der einen spannenden Old Fashioned-Twist und einen Crusta-Cocktail damit kreiert hat, positive Eindrücke bei mir hinterlassen haben, will ich hier eben meinen persönlichen Zugang zum Thema des Artikels machen.
Der Starward Left-Field ist ein Single Malt ohne Altersangabe. Was ihn aber dennoch besonders macht, ist seine Reifung, die ausschließlich in ehemaligen Rotweinfässern aus französischer Eiche stattgefunden hat. Es handelt sich also um kein Rotwein-Finish, sondern um einen voll rotweinfassgelagerten Whisky. Kühlgefiltert und gefärbt wird erfreulicherweise nicht, die schöne Farbe verdankt er also ausschließlich den Rotweinfässern. Diese stammen übrigens aus den führenden australischen Weinregionen Barossa Valley und Yarra Valley. Abgefüllt wird schließlich mit 40% vol. – das ist für mich der einzige Umstand, den ich etwas bedauerlich finde, da ich mir hier einfach gerne etwas mehr potenzielle Aromenstärke gewünscht hätte. Ich habe Dave hierzu auch befragt, woraufhin er erklärte, dass man durchaus mit unterschiedlichen Alkoholstärken experimentiert habe und am Ende trotzdem bei 40% vol. als bestem Ergebnis gelandet sei. Ich habe hier natürlich auch ein wenig den Breiten- und Einsteigermarkt im Verdacht, der 40% vol. auch gerne annimmt, aber gut, sei es drum. Eines kann ich vorwegnehmen: mir hat der Starward Left-Field tatsächlich sehr gut gefallen.
Tasting Notes:
Aroma: sehr intensiv, fast schon an Parfüm erinnernde Noten von roten Beeren und rosa Pfeffer, dazu süßliche Noten von geröstetem, karamellisierten Getreide, von Honig und Äpfeln (aber auch etwas Birne). Im Hintergrund taucht dann auch etwas Banane auf sowie eine feine, dunkle Schokolade.
Geschmack: Auch am Gaumen sind die Beeren voll zugegen. Sie vermischen sich mit Weinnoten, Zimt, Muskat und Kakao. Auch Eichentöne vom Fass sind da und wieder etwas Banane. Mit der Zeit zeigen sich auch subtilere Anklänge von Vanille, Honig, fast schon einer Crème Brûlée. Dann kommen auch die Äpfel wieder dazu sowie Minze und eine Idee Kardamom.
Abgang: mittellang und überraschend trocken mit Eichennoten und Assoziationen von Weintanninen.
Auch ich möchte mich heute an einer Art Old Fashioned versuchen, da mir diese Cocktailkategorie nicht nur persönlich sehr zusagt, sondern sie allgemein für den Einsatz von Single Malts sehr gut geeignet ist. Und da es gerade die schönen Beerennoten sind, die mir im Starward Left-Field so gut gefallen, wollte ich diese noch etwas verstärken. Dazu habe ich mich eines Likörs aus dem erst jüngst hier im Blog auch vorgestellten Hauses Lantenhammer* bedient, der aus wild wachsenden Heidelbeeren der Wälder und Berge der Karpaten-Region Südosteuropas und Heidelbeersaft hergestellt wird. Außerdem habe ich noch etwas mit dem sehr schönen Sangue Morlacco aus dem Hause Luxardo akzentuiert. Und weil Lakritz einfach wunderbar zu Beeren passt, runden zwei Dashes von Bob’s Liquorice Bitters das Bild ab. Achja: der Drink heißt Starberry Root, was schlicht eine Kombination aus dem Namen des Basiswhiskys, seiner geschmacklichen Programmatik und der Süßholzwurzel ist, aus der Lakritz hergestellt wird. Cheers!
Rezept „Starberry Root“:
6 cl Starward Left-Field Single Malt Whisky
1,5 cl Lantenhammer Heidelbeerlikör
0,5 cl Luxardo Sangue Morlacco
2 Dashes Bob’s Liquorice Bitters
Zubereitung: Der Drink wird im Glas gebaut. Alle Zutaten auf massivem Eis rühren, mit dem Öl einer Zitronenzeste abspritzen und servieren.
Glas: Tumbler
Garnitur: Zitronenzeste
Bezugsquellen: Im Fachhandel oder online
*Der Umstand, dass mir diese Produkte zu redaktionellen Zwecken unentgeltlich zur Verfügung gestellt worden sind, bedeutet nicht, dass in irgendeiner Weise Einfluss auf den Artikelinhalt oder meine Bewertung genommen wurde. Vielmehr ist es für mich stets unverrückbare Bedingung, völlig frei und unbeeinflusst rezensieren zu können.