Wie bereits vor geraumer Zeit hier erklärt, stellt das Leben mich momentan vor gewisse Herausforderungen, die sehr zu Lasten der gewohnten Blogtätigkeit gehen. Insofern kann ich momentan auf noch nicht ganz absehbare Zeit weiterhin nicht die gewohnte Veröffentlichungsfrequenz bieten. Trotzdem habe ich heute einmal wieder etwas Zeit gefunden, mich einer sehr interessanten Abfüllung zu widmen: Dem Ferrand Cognac 10 Générations Double Matured in Port Cask. (zugesandtes Testprodukt)*
Über den eigentlichen 10 Générations Cognac habe ich bereits in der Vergangenheit schon einen Artikel verfasst, auf den ich an dieser Stelle natürlich sehr gerne verweisen möchte, da er doch Hintergründe und Herstellungsinformationen zu diesem Cognac enthält.
Bei der heutigen Flasche handelt es sich um eine „Limited Edition“ (wobei ich keine genaueren Informationen zum Ausmaß der Limitierung entdeckt habe). Auch hier haben wir es also wieder mit einem zu 100% aus Ugni Blanc trauben hergestellten und doppelt auf Pot Stills destillierten Cognac zu tun. Das Finish der insgesamt zehnjährigen Reifung erfolgte beim Ferrand Cognac 10 Générations Port Cask allerdings – der Name verrät es – in ehemaligen Portweinfässern (die genaue Nachreifungszeit wird allerdings nicht verraten). Da ich Portweinreifungen und -nachreifungen liebe, verspricht das natürlich eine sehr schöne Angelegenheit für mich zu werden. Wer natürlich eher schlechte Erfahrungen mit dieser Art von Finish gemacht hat, sollte dies bei der Lektüre meiner Tasting Notes berücksichtigen. Einziges Manko: Der Cognac ist gefärbt, die sattrote Farbe ist also trügerisch.
Tasting Notes:
Aroma: Das Aroma fällt überaus fruchtig aus, fast frühlingshaft leicht mit Noten von Mirabellen, Aprikosen, reifen Orangen, aber auch etwas Kirsche (eher Amarenakirschen). Dahinter leichte Kräuternoten, die aber keinesfalls dominant ausfallen, verbunden mit einem gewissen Eichenholzeinschlag (ebenfalls sehr subtil).
Geschmack: Am Gaumen kommt dann das Portweinfass klar zum Vorschein. Der 10 Générations Cognac mit seinen Noten von Aprikosen, Vanille, Honig und etwas Nuss wird hier um einer etwas „sattere“ und „dunklere“ Note ergänzt: Pflaumen, Kirschen und Assoziationen von Tanninen und einer ausgeprägteren Süße machen sich Raum – das gefällt mir wirklich ausgesprochen gut.
Abgang: mittellang mit roten Früchten, Gewürzen und etwas Zimt
Als Cocktail habe ich mich für einen Carlton Banks entschieden, ein 2016 von Seth Brammer in Dallas entwickelter Drink, den ich über diffordsguide.com kennengelernt habe. Simon Difford führt für diesen Drink Cherry Heering an, im Original verwendete Seth Brammer allerdings den Luxardo Sangue Morlacco, welchem ich ebenfalls klar den Vorzug gebe und mich hier also wieder dem Original annähere.
Rezept „Carlton Banks“ (adaptiert von Seth Brammer, 2016):
3 cl Ferrand Cognac 10 Générations Double Matured in Port Cask
3 cl Luxardo Sangue Morlacco
2 Dashes Orange Bitters
2 Dashes Boker’s Bitters
4,5 cl Champagner, Cremant o.ä.
Zubereitung: Alle Zutaten bis auf den Schaumwein im Rührglas auf Eis kalt rühren und ins vorgekühlte Glas abseihen. Mit dem Schaumwein aufgießen.
Glas: Coupette
Garnitur: Orangen- oder Zitronenzeste
Bezugsquellen: Im Fachhandel oder online
*Der Umstand, dass mir dieses Produkt zu redaktionellen Zwecken unentgeltlich zur Verfügung gestellt worden ist, bedeutet nicht, dass in irgendeiner Weise Einfluss auf den Artikelinhalt oder meine Bewertung genommen wurde. Vielmehr ist es für mich stets unverrückbare Bedingung, völlig frei und unbeeinflusst rezensieren zu können.