Über Heiko Hoos und einige seiner Produkte habe ich hier im Blog vor einiger Zeit schon einmal geschrieben. Und tatsächlich ist die Bandbreite an Erzeugnissen, die aus seiner Schmiede stammen, inzwischen wirklich beträchtlich. Bedenkt man, dass er dabei gewissermaßen allein zu Werke geht, ist das wahrlich beachtlich. Und damit bin ich auch schon mitten in der Einleitung meines heutigen Artikels. (zugesandtes Testprodukt)*
Denn heute habe ich eine Flasche vor mir stehen, auf deren Rezension ich mich wirklich ganz besonders gefreut habe: den Hoos Sal Miakki. Wie unschwer am Namen zu erkennen, handelt es sich um einen Lakritz- bzw. Salmiaklikör. Und das ist insofern eine besondere Freude für mich, da ich Lakritz wirklich sehr, sehr gern mag und ich diese Zutat hinter der Bar total unterrepräsentiert finde. Dabei muss man allerdings auch wirklich differenzieren: Lakritz ist nicht gleich Lakritz. Süßes Lakritz ist nicht wirklich das, woran ich denke, wenn ich sage: ich mag gern Lakritz. Vielmehr denke ich an wirklich kräftiges, gern auch salziges, v.a. aber salmiaklastiges Lakritz, wie man es hierzulande nicht immer findet. Die Niederlande und v.a. auch die skandinavischen Länder haben uns in dieser Angelegenheit einiges voraus.
Heiko Hoos will nun dieser Spielart des Lakritzes mit seinem Likör ein flüssiges Denkmal setzen – und das ist meiner Meinung nach der einzig richtige Ansatz. Denn das, was man gemeinhin als Lakritzlikör in Spirituosenregalen findet, ist hier nicht weiter der Rede wert. Der Aufdruck „Extra Stark“ auf der Flasche zeigt den hohen Salmiakgehalt bereits an, den Hoos als Basis für seinen Sal Miakki verwendet. Mit 30% vol. kommt der Sal Miakki dann schließlich in die Flasche.
Tasting Notes:
Aroma: Ja, hier ist genau das im Glas, was ich an Lakritz liebe: Salmiak, salzige Assoziationen, Anis, leichte Noten von Fenchel und dunklem Zucker, aber auch eine Idee von Sellerie und weißem Pfeffer.
Geschmack: Überraschend salzig, was mir sehr, sehr gut gefällt. Schließlich kommt dann auch die Süße des Likörs, von Anfang an ist aber Salmiak satt zugegen und erzeugt ein Lakritzerlebnis der wirklich absolut gelungenen Art. Auch hier kommt wieder etwas Anis mit durch.
Abgang: lang mit salzigen Salmiaknoten
In puncto Cocktail habe ich mich für einen Drink entschieden, den ich vor einiger Zeit bei einer zufälligen Recherche entdeckt habe und der mich seitdem nicht mehr losgelassen hat: die sog. Østersø Cola. Der Drink stammt ursprünglich aus der Lidkøb-Bar in Kopenhagen und besteht aus Zitronensaft, Vodka, Pimm‘s No. 1, Giffard Creme de Peche de Vigne und eben etwas Lakritzlikör. Da ich kein großer Fan einer Vodkakomponente bin, habe ich die Østersø Cola ein wenig verändert. Anstelle des Vodkas kommt bei mir ein zitrustöniger Gin zum Einsatz. Zudem wollte ich tatsächlich gezielt mehr Salmiak im Drink, weshalb ich den Salmiakpart etwas erhöht habe.
Rezept „Østersø Cola“ (leicht veränderte Version):
4,5 cl zitrustöniger, nicht zu kräftiger Gin (z.B. Citadelle)
2 cl Pimm’s No. 1
2 cl Giffard Creme de Peche de Vigne
1 cl Hoos Sal Miakki
2 cl Zitronensaft
Zubereitung: Alle Zutaten auf Eis schütteln und ins mit massivem Eis gefüllte Glas geben.
Glas: Tumbler
Garnitur: ein Minzblatt
Bezugsquellen: Im Fachhandel oder online
*Der Umstand, dass mir dieses Produkt zu redaktionellen Zwecken unentgeltlich zur Verfügung gestellt worden ist, bedeutet nicht, dass in irgendeiner Weise Einfluss auf den Artikelinhalt oder meine Bewertung genommen wurde. Vielmehr ist es für mich stets unverrückbare Bedingung, völlig frei und unbeeinflusst rezensieren zu können.