Plantation Barbados 2011 & Flor de Barbados

Heute freue ich mich, einmal mehr einen Rum aus der Plantation-Reihe verkosten und in einem Drink einsetzen zu können. Es handelt sich dabei um den Plantation Barbados 2011. Dieser entstammt einer One-Time Limited Edition und es existieren insgesamt lediglich 24 Fässern, aus denen dieser Rum auf Flaschen gezogen wurde. Da ich in der Vergangenheit schon sehr oft über Plantation Rums geschrieben und dabei auch mehrfach bereits auf die Hintergründe der Marke eingegangen bin, will ich heute direkt in medias res gehen. (zugesandtes Testprodukt)*

Der Plantation Barbados 2011 wurde in der West Indies Rum Distillery auf Barbados im Jahr 2011 aus 3-4 Tage fermentierter Melasse auf Säulendestillationsanlagen und Pot Stills gebrannt und schließlich in Fässer gefüllt. Dabei handelte es sich um ehemaligen Bourbonfässer, in denen er zunächst 4,5 Jahre tropisch reifen durfte. Schließlich erfolgte noch eine Reifung in Frankreich, welche, anders als bei vielen anderen Plantations, diesmal mit noch einmal 4,5 Jahren relativ lang ausgefallen ist und keinesfalls mehr lediglich als „Finish“ bezeichnet werden kann. Und natürlich handelt es sich hierbei um ehemalig Cognacfässer des Hauses Ferrand.

Abgefüllt hat man den Plantation Barbados 2011 schließlich mit sehr ansprechenden 51,1% vol., was mir an dieser Abfüllung auf dem Papier bereits besonders gut gefällt, da hier schlicht ein volles Aromenversprechen mitschwingt. Auch über den Gehalt an Estern erfahren wir etwas, dieser beträgt nämlich 120 g/hl AA, während der Anteil an flüchtigen organischen Verbindungen (volatile Compounds) 306 g/hl AA beträgt. Es freut mich doch immens, zu beobachten, wie man im Hause Plantation immer mehr zu der Transparenz findet, die ich mir immer gewünscht habe. Achja: es wurde kein Zucker hinzugefügt, auch das ist ein echter Pluspunkt.

Tasting Notes:  

Aroma: Ein sehr schönes Aroma von warmem Kuchenteig mit Nüssen, dazu sofort eine dunkle, satte Note von Pflaumenkompott mit Pfeffer, Honig und etwas Salbei. Mit der Zeit kommen „hellere“ Noten von Zitronen und Ingwer, Zimt, Muskat und Vanille hinzu. Die Nase ist sehr gefällig – sicherlich ein Rum, der einem breiten Publikum zusagen dürfte.

Geschmack: Auch am Gaumen sind eindeutig Nüsse präsent, Trockenfrüchte (Pflaumen und Rosinen), aber auch Vanille, welche nach einiger Zeit in Karamell übergeht. Die Assoziation von Kuchenteig lässt sich auch hier nicht von der Hand weisen, ebenso kommt die Gewürzkomponente zum Vorschein: Zimt, Muskat und etwas weißer Pfeffer. Schließlich geht das Geschmacksbild über in Schokoladentöne. Das ist ein ungesüßter, nicht veränderter Rum, der meiner Meinung nach eine echte Empfehlung für all jene sein könnte, die nicht vom Süßrum bzw. „Spirituosen auf Rumbasis“ loskommen, die aber offen dafür sind, einen authentischen Rumgenuss zu probieren.

Abgang: relativ lang mit dem Grundthema von Pflaumen und Nüssen, Eichenwürze.

Dieser Rum schrie förmlich nach einem Old Fashioned. Und da habe ich mich für einen Old Fashioned mit Rotweinsirup und mexikanischen Bitters von Dr. Sours entschieden. Und zwar für die Variante #5 Janis mit mexikanischem Hibiskus und Sternanis. Mit ihrer Mezcalbasis, dem Rotweinsirup und den sehr schönen Aromen des Plantation Barbados 2011 ergibt das eine sehr schöne Kombination. Der Drink hört auf den Namen „Flor de Barbados“ (in Anlehnung an die Flor de Jamaica, welche in Mexiko im Agua Fresca De Jamaica verwendet wird, was die Inspiration der verwendeten Bitters im Drink gewesen ist).

Rezept „Flor de Barbados“:

6 cl Plantation Barbados 2011
1 cl Rotweinsirup (s.u.)
3 Dashes Dr. Sours #5 Janis Bitters

Rotweinsirup: 150g Zucker mit 100ml trockenem Rotwein und einer Orangenzeste erhitzen und etwas eindicken lassen, dabei nur simmern lassen, nicht sprudelnd kochen. Schließlich mit einer minimalen Prise Salz würzen, dann abkühlen lassen und bis zur Verwendung luftdicht verschließen.

Zubereitung: Der Drink wird im Glas gebaut. Alle Zutaten auf massives Eis ins vorgekühlte Glas geben, kurz verrühren, fertig.

Glas: Tumbler

Garnitur: Orangenzeste

Bezugsquellen: Im Fachhandel oder online

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