Auch wenn ich bereits im Umeshu-Cocktail erstmalig den Likör aus der japanischen Ume-Aprikose hier im Blog in einem Cocktail eingesetzt habe, so stand doch in den letzten Wochen an mehreren Stellen Umeshu erst besonders im Mittelpunkt. Ein Artikel über drei Choya-Umeshus und diverse Cocktails dokumentieren diesen Fokus und zeigen auch auf, was man mit dem Likör so alles machen kann. Dass es auch innerhalb der Gattung noch weitere Abstufungen gibt, auch mit einem qualitativen Nobelanspruch, zeigt die heutige Flasche. (zugesandtes Testprodukt*)
Den Premiumanspruch unterstreicht hier allein schon der Name der Abfüllung: „The Choya Single Year“. Nicht nur der Artikel flüstert einem ein Qualitätsversprechen ins Ohr, auch die Angabe „Single Year“ lässt aufhorchen. Für diesen Premium-Umeshu hat man im Hause Choya verschiedene Batches gereifter Umeshus herangezogen. Nach eigenen Angaben werden in diesem Zuge mindestens drei verschiedene Ume-Liköre, die zwischen einem und zwei Jahren reifen durften, zum The Choya Single Year miteinander vermählt. Die Basisspirituose wird auch hier aus Zuckerrohr gewonnen und mit der Nanko-Umefrucht aromatisiert.
Tasting Notes:
Aroma: Eine volle, aromatische Pflaume vermischt sich mit Zitrustönen, Honig, Trockenobst (v.a. Datteln), Lakritz, Assoziationen von englischem Weingummi, Amarenakirschen und kandierter Orange. Eine sehr vielschichtige und komplexe Nase.
Geschmack: Orange, Mirabelle, Zitrusschalen, Waldhonig und natürlich auch hier eine satte Pflaume. Dazu leichte Anklänge von Kirschen. Die Süße dieses Umeshus fällt nicht zu intensiv aus, stattdessen wird sie schön von einer säuerlich-aromatischen Note ausbalanciert.
Abgang: Vielschichtig, adstringierend und überraschend frisch
Der „The Choya Single Year“ gefällt mir wirklich ausgesprochen gut. Natürlich wollte ich ihn auch in einem kleinen Cocktail zur Geltung bringen und habe hier einen schlichten, gerührten Drink gewählt, der die fruchtig-komplexen Töne des „The Choya Single Year“ betont und aufgreift. Dazu habe ich den ebenfalls hervorragenden Sauerkirschbrand aus dem Hause Faude Feine Brände gewählt, da die säuerlich-aromatische Süße und Fruchtigkeit des „The Choya Single Year“ hier eine schöne Harmonie versprach. Abgerundet habe ich das Ganze mit einem kleinen Spritzer Cherry Bitters und etwas Clément Créole Shrubb. Der Drink hört auf den Namen „Married under Cherry Trees“, benannt nach einer Zeile aus einem Nick Cave-Song (s. implementiertes Video unten).
Rezept „Married under Cherry Trees“:
4,5 cl Faude Feine Brände Sauerkirsche (Brand)
2,5 cl The Choya Single Year
0,75 cl Clément Créole Shrubb
1 Dash Fee Brothers Cherry Bitters
Zubereitung: Alle Zutaten auf Eis kalt rühren und ins vorgekühlte Glas abseihen.
Glas: Martini
Garnitur: Griottines-Kirschen (oder andere brandied cherries)
Bezugsquellen: Im Fachhandel oder online
*Der Umstand, dass mir dieses Produkt zu redaktionellen Zwecken unentgeltlich zur Verfügung gestellt worden ist, bedeutet nicht, dass in irgendeiner Weise Einfluss auf den Artikelinhalt oder meine Bewertung genommen wurde. Vielmehr ist es für mich stets unverrückbare Bedingung, völlig frei und unbeeinflusst rezensieren zu können.
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