Mamie Taylor

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Kaum ein Drink hat es so zur urbanen Selbstverständlichkeit in den letzten Jahren geschafft wie der Gin & Tonic. Die meisten kannten ihn ohnehin schon immer, aber die eigene Leidenschaft wurde dann erst jüngst entdeckt. Der andere Highball, der fast ebenso populär geworden ist, ist der Moscow Mule. Was zumindest in Deutschland sehr stark auch mit der Verfügbarkeit von Ginger Beer zu tun hat (bzw. Spicy Gingers, Hot Gingers und wie sie allesamt heißen, um nicht den hierzulande bedeutungsschwangeren Namen „Bier“ im Namen führen). Erst kürzlich wurde ich jedoch auf einen Highball aufmerksam, den ich tatsächlich noch nicht kannte, welcher mir aber ganz ausgezeichnet gefallen. Und diesen Drink möchte ich heute vorstellen.

Es handelt sich dabei um einen Drink namens Mamie Taylor. Und wenn man sich den Drink anschaut, dann wird man schnell merken, dass es sich im Grunde um eine Scotchversion des Moscow Mules handelt. Die historischen Wurzeln reichen bei diesem Cocktail jedoch weiter zurück, wie ich auf Basis der Recherchen von David Wondrich erfuhr, so dass man wohl eher beim Moscow Mule von einer Wodkaversion des Mamie Taylors sprechen müsste. Während sich der Moscow Mule erst in den 1940ern und 1950ern in den USA verbreitete, wurde der Mamie Taylor bereits 1898 in Ontario Beach erfunden, wo die namensgebende Sopranistin Mamie Taylor nach einem Bootsauslug auf dem Ontariosee in einem Hotelresort an der Bar nach einem kühlenden Drink verlangte und der namentlich nicht bekannte Barkeeper ihr zu Ehren den Mamie Taylor kredenzte. Im Wesentlichen ein zu dieser Zeit sehr üblicher Scotch Rickey, der allerdings auf Ginger Ale statt Sodawasser setzte. Nun weist David Wondrich darauf hin, dass die in die USA importierten Ginger Ales dieser Zeit sehr viel schärfer und ingwerlastiger waren als heutige Ginger Ales, weshalb er zu Ginger Beer als Substitut rät.

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Eigentlich wird ein Blended Scotch für den Mamie Taylor verwendet, ich habe mich jedoch für einen bourbonfassgereiften Single Malt entschieden und den Auchentoshan American Oak verwendet. Er funktioniert hier aufgrund seiner milden und doch fassbetonten Charakteristik sehr gut.

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Rezept:

6 cl Auchentoshan American Oak (oder einen anderen nicht oder wenig rauchigen Scotch)
ca. 12 cl Ginger Beer
½ Limette

Zubereitung: Die Limettenhälfte ins Glas oder den Kupferbecher pressen, dann Whisky hinzugeben und mit Eiswürfeln füllen. Zuletzt mit Ginger Beer floaten.

Glas: Highball oder Kupferbecher

Garnitur: die ausgepresste Limettenhälfte

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Bezugsquellen: Im Fachhandel, gut sortierten Supermärkten oder online.

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