Der Sazerac ist ein klassischer New Orleans-Cocktail des 19. Jahrhunderts, der auf den Apotheker Antoine Peychaud zurückgehen soll, den Erfinder der gleichnamigen Bitters. Inzwischen gilt der Sazerac als „offizieller Cocktail der Stadt New Orleans“.
Ursprünglich habe ich den Drink durch die wirklich empfehlenswerten Cocktailvideos von Chris McMillian kennengelernt (die Qualität ist inzwischen leider etwas in die Jahre gekommen, das tut dem Inhalt aber keinen Abbruch). Chris hat in der Library Lounge des Ritz Carlton in New Orleans hinter der Bar gestanden und reist inzwischen als „Cocktail-Historian“ durch die USA. Für mich ist er eigentlich sowas wie der Inbegriff des klassischen Barkeepers, an seiner Bar könnte ich den ganzen Tag sitzen und mir etwas über die Cocktailgeschichte anhören.
Früher sollen die Barkeeper in New Orleans bei der Bestellung eines Sazerac das mit Absinth ausgeschwenkte Glas einmal in die Luft geworfen haben und dabei laut „A Sazerac!!“ durch den Laden gerufen haben. Wer möchte, kann das natürlich auch beim Mixen tun.
Da der Sazerac ein recht „schlichter“ Cocktail ist, bei dem gerade die Qualität des Whiskeys entscheidend ist, sollte man hier einen guten Rye nehmen. Für den Drink auf dem Foto habe ich sogar einen nicht ganz günstigen WhistlePig Straight Rye gewählt, im Zweifel tut es aber auch ein etwas kostenfreundlicherer.
Rezept:
6 cl Rye Whiskey (in manchen Rezepten wird auch Cognac verwendet)
1 Zuckerwürfel
4-5 Dashes Peychaud Bitters
1-2 Barlöffel Wasser
1 Barlöffel Absinth
Zubereitung:
Ein Tumblerglas mit Eiswürfeln und randvoll mit Wasser füllen und beiseite stellen. In einen weiteren Tumbler den Zuckerwürfel geben und mit den Peychaud Bitters tränken. Anschließend 1 bis 2 Barlöffel Wasser zufügen und mit dem Barstößel gründlich „muddlen“, bis sich der Zucker im Wasser aufgelöst hat und man eine rötliche Supension erhalten hat. Nun auch das Glas mit der rötlichen Suspension randvoll mit Eiswürfeln füllen und den Rye Whiskey zufügen, ein paarmal verrühren.
Dann das beiseite gestellte – inzwischen gut gekühlte – Glas komplett leeren und den Absinth hineingeben. Das Glas nun in der Hand drehen und wenden, so dass der Absinth einmal die Innenwand des Glases benetzen kann und sich ein Absinthfilm im Glas bildet (dabei bei Bedarf das Glas in die Luft schleudern und „A Sazerac!“ brüllen, s.o.). Gegebenenfalls überschüssigen Absinth weggießen. Zuletzt den Drink aus dem einen Tumbler mit Hilfe eines Hawthorn Strainers in das mit Absinth benetzte Glas strainen und mit einer Zitronenzeste garnieren, deren Öl man zuvor vorsichtig durch Knicken auf die Oberfläche des Drinks sprüht.
Glas: Tumbler
Garnitur: Zitronenzeste (s.o.)
Gibt es aber auch mit Orangen-Zeste, oder?
Ja klar, das kann man auch machen. Klassisch ist die Zitronenzeste oder gar keine Zeste. Chris machts mit Zitrone und ich kenne den Drink durch ihn. Daher – „For Chris“ – mit Zitrone.
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