Aus dem Braukessel: Freigeist Geisterzug Rhubarb Gose

Freigeist Geisterzug Rhubarb Gose

Freigeist Geisterzug Rhubarb Gose? Ein Bier mit Rhabarbergeschmack? Das klingt doch erstmal verdächtig nach fiesem Biermischgetränk mit irgendeiner Limonade darin. Doch weit gefehlt, hier haben wir es mit einem Bier zu tun, das Fürsprecher besagter Biermischgetränke vermutlich nach dem ersten Schluck ungläubig aber instinktiv zwei Meter vom Bierglas zurückweichen lassen würde. Denn hier haben wir es mit einem mit Rhabarber gebrautem Gosebier zu tun.

Doch nun erstmal von Anfang an: Gosebiere sind eine inzwischen ziemlich unbekannte und lange Zeit aus der Mode geratene Bierspezialität, die ursprünglich aus Goslar stammte. Bereits Otto III. soll ein Liebhaber dieser Bierspezialität gewesen sein. Gosebiere werden heute obergärig gebraut und unterlaufen eine bakterielle Milchsäuregärung, die zu einem überaus sauren Geschmack führt. Zudem werden Kochsalz und – ähnlich wie beim belgischen Witbier – Koriander hinzugegeben.

Beim vorliegenden Freigeist Geisterzug Rhubarb Gose wurde nun auch noch Rhabarber mit hinzu gegeben. Man ahnt es bereits: Von Reinheitsgebot ist hier wahrlich keine Spur. Das macht aber nichts, schließlich finden hier auch lediglich Naturprodukte Verwendung und das Ergebnis ist vielleicht nicht unbedingt etwas für Einsteiger, Freunde sauren Genusses und frischen, ungesüßten Rhabarbers (wie ich einer bin) kommen hier aber voll auf ihre Kosten!

Gebraut wurde das Freigeist Geisterzug Rhubarb Gose von Sebastian Sauer von der Braustelle in Köln und wie man am Etikett erkennen kann, ist dieses Bier vor allem für den Export in den englischsprachigen Raum bestimmt (daher wohl auch der etwas zu klischeehaft „deutsch“ klingende Name). In Deutschland ist die Craft Beer-Welle dann wohl doch noch nicht so weit, dass man es überall bekommt und tatsächlich ist es auch online nicht immer sofort verfügbar. Daher kann ich mich sehr glücklich schätzen, dass wir in Bochum nun die sehr coole Trinkhalle an der Herner Straße haben, die mich mit zahlreichen Bierspezialitäten aus Nah und Fern versorgt.

Verkostung:

In der Nase findet sich sofort deutlicher Rhabarber, sehr fruchtig und sogar mit leichter Süße wie von eingekochtem Rhabarberkompott, zudem deutliche Hefenoten.
Geschmacklich dann mit starker Säure und sehr feiner Rhabarbernote, die wirklich ausgesprochen natürlich daherkommt, wie ein Stück frischer Rhabarber. Das Freigeist Geisterzug Rhubarb Gose hat nur eine sehr schwache Süße und im Abgang findet sich auch deutlich etwas Salz. Das Bier ist leicht prickelnd und im Abgang findet sich mit etwas Fantasie auch ein Hauch von Koriander.
Eine ziemlich frisch-säuerliche Angelegenheit und sicherlich nur etwas für Leute, die einen Biss in eine pure Rhabarberstange nicht scheuen!

Bezugsquellen:

Das Freigeist Geisterzug Rhubarb Gose  findet sich mit etwas Glück im Fachhandel (z.B. in Bochum in der Trinkhalle) oder online.

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