Bruxo X Mezcal & Scorched Cherry Highball


Und einmal mehr möchte ich mich heute einem Mezcal widmen. Über die Herstellungsweise und die Klassifizierungen dieser Spirituose habe ich inzwischen so oft geschrieben, dass ich diesen Teil heute möglichst kurz halten will. Einen Überblick erhält man dennoch in diesem Artikel. Daher also direkt zur heutigen Flasche! (zugesandtes Testprodukt)*

Der Bruxo X Mezcal, so sein Name, stammt aus dem „Mezcal-Staat“ Oaxaca und wird dort von einem Zusammenschluss von mehreren „Maestros“ hergestellt. Natürlich basieren sie zu 100% auf Agaven, welche auch in Erdöfen gebacken und mit einem Tahona-Rad gemahlen werden (man kennt diese Arbeitsschritte bzw. Kriterien inzwischen sehr gut). Schließlich wird doppelt auf kupfernen Pot Stills gebrannt. Hervorhebenswert ist der explizite Nachhaltigkeitsanspruch des Herstellerkollektivs, der auch darauf abzielt, die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter zu erhöhen.

Der Bruxo X basiert auf zwei verschiedenen Agavenarten: Espadin und Barril. Eine nennenswerte Lagerung hat nicht stattgefunden, der Mezcal zielt stattdessen explizit auf die Verwendung als Barzutat ab (meistens ist das zwar kein gutes Zeichen, für gewöhnlich verstehen leider immer noch sehr viele Hersteller „Barqualitäten“ als eher schlechte Qualitäten, aber hier verspreche ich mir dann doch eine solide Qualität). Abgefüllt wird mit 40% vol.

Tasting Notes:

Aroma: Ein sehr aromatischer Rauch, der eher in eine phenolige, kalte Richtung tendiert. Asche, Benzin und Kristallsalz sind zunächst für eine Weile die vorherrschenden Impressionen. Mit der Zeit kommen einige Kräuter und florale Noten hindurch, die aber eher assoziativer Natur sind, weshalb ich sie kaum zuzuordnen finde. Schließlich finde ich Zitronenschalen und etwas Kreide.

Geschmack: Auch am Gaumen dominiert zunächst würziger Rauch, der zwar einnehmend ist, aber nicht ganz so stark ausfällt, wie ich ihn erwartet habe. Vielmehr lässt er Raum für andere Nuancen, die ihm unmittelbar bei Fuß folgen: Steinsalz, erdige Agave, wieder Zitronenschalen, tatsächlich auch Kamille (die in den offiziellen Verkostungsnotizen des Vertriebs auftauchen und die ich – vermutlich – ohne die Erwähnung dort selbst nicht isoliert hätte). Mit der Zeit schleichen sich Assoziationen von Süße ein, die mich an Puderzucker denken lassen.

Abgang: Mineralisch mit würzigem Rauch, mittellang

Als Cocktail habe ich mich für einen durchaus sommerlichen Highball entschieden, der mit Sauerkirsch- oder Weichselsirup arbeitet. Dieses kann man natürlich auch aus Sauerkirschsaft selbst herstellen, der am Markt erhältliche Weichselsirup des Hersteller Darbo ist aber ebenfalls von sehr guter Qualität. Der Mezcal harmoniert in diesem Drinks namens Scorched Cherry Highball sehr schön mit den Sauerkirschnoten, frischer Limette, einem Hauch Habaneroschärfe und der knackigen Bittere von Fever Tree Aromatic Tonic Water. Wer also mal ein wenig ausbrechen will aus seinem Gin & Tonic-Einerlei, der wird mit diesem Drink auf jeden Fall etwas ganz Anderes erleben.

Rezept „Scorched Cherry Highball“:

4,5 cl Bruxo X Mezcal
2,5 cl Limettensaft
2 cl Darbo Weichselsirup
1 Dash Bittermens Habanero Shrub

Fever Tree Aromatic Tonic

Zubereitung: Alle Zutaten bis auf das Tonicwater in einem Shaker auf Eis kräftig schütteln und über frisches Eis ins Highballglas gießen. Schließlich mit Tonic auffüllen.

Glas: Highball

Garnitur: eingelegte Kirschen

Bezugsquellen: Im Fachhandel oder online

*Der Umstand, dass mir dieses Produkt zu redaktionellen Zwecken unentgeltlich zur Verfügung gestellt worden ist, bedeutet nicht, dass in irgendeiner Weise Einfluss auf den Artikelinhalt oder meine Bewertung genommen wurde. Vielmehr ist es für mich stets unverrückbare Bedingung, völlig frei und unbeeinflusst rezensieren zu können.

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