Heute möchte ich nur kurz einen „Toast“ aussprechen – und zwar auf die viele Blogger besonders erfreuende Datenschutz-Grundverordnung EU-DSGVO, die mit dem heutigen Tage in Kraft getreten ist. Zwar möchte ich Politisches auch in Zukunft weitestgehend hier aus dem Bloggeschehen heraushalten, doch ein kleiner Seitenhieb sei mir an dieser Stelle hoffentlich zugestanden.
Natürlich ist Datenschutz auch mir persönlich ein besonderes Anliegen und vor diesem Hintergrund begrüße ich auch in gewisser Weise die dem DSGVO zugrundeliegende Denkrichtung, die konkrete Umsetzung weist aber meiner Meinung nach nicht nur die ein oder andere Problematik auf. Besonders die öffentliche Aufklärungsarbeit kann man hier nur als mangelhaft bezeichnen. Bis heute sind auch unter Experten aus dem Felde der Juristerei zahlreiche Begriffe nicht gänzliche geklärt und alle, die selber in gewisser Weise einen Onlineauftritt unterhalten, werden ein Liedchen davon singen können, was die Anpassung der eigenen Webseite auf die neuen Standards mitunter bedeutet hat und wie viele Nerven dabei gelassen wurden. Sicherlich hätte all dies durch eine andere Herangehensweise vermieden werden können.
Ich bitte daher, den heutigen Drink nicht als allzu pauschale Zurückweisung der DSGVO zu verstehen, dennoch möchte ich aber zumindest augenzwinkernd und eben nicht ganz unkritisch auf das Gesetz mit der Internetgemeinde anstoßen! Der Scofflaw-Cocktail wurde ursprünglich in Anspielung auf die Prohibitionsgesetze in den USA in Harry’s New York Bar in Paris im Jahre 1924 kreiert. Der Begriff Scofflaw hat sich seitdem allerdings einem Bedeutungswandel unterzogen. Die englischsprachige Wikipedia führt hierzu aus:
„Scofflaw is a noun coined during the Prohibition era to mean a person who drinks illegally. It is a compound of the words scoff and law. Its original meaning was someone who mocks or ridicules anti-drinking laws, but has extended to mean one who flouts any law, especially those difficult to enforce, and particularly traffic laws.”
(„Scofflaw ist ein Substantiv, das während der Prohibitions-Ära geprägt wurde, um eine Person zu bezeichnen, die illegal trinkt. Es ist eine Mischung aus den Wörtern scoff (Spott/Hohn) und law (Gesetz). Seine ursprüngliche Bedeutung bezeichnete also jemanden, der sich über Anti-Alkohol-Gesetze lustig machte, erweiterte sich aber inzwischen zu einer Bezeichnung für jeden, der Gesetze missachtet, insbesondere die schwer durchsetzbaren Gesetze und insbesondere die Verkehrsgesetze.“)
Selbstverständlich missachte ich die DSGVO nicht, aber dass wir es hier mit einem nicht überall leicht durchzusetzenden Gesetz zu tun haben, dürfte relativ unstrittig sein. Und ein gewisses Augenzwinkern kann ich mir eben nicht verkneifen. In diesem Sinne: Zum Wohl!
Rezept „Scofflaw Cocktail“:
4,5 cl Rye Whiskey
3 cl trockener, weißer Wermut
2,25 cl Limettensaft
1,5 cl Grenadine
1 Dash Orange Bitters
Zubereitung: Alle Zutaten in einem Shaker auf Eis kräftig schütteln und ins vorgekühlte Glas abseihen.
Glas: Coupette
Garnitur: keine (optional Orangenzeste)
Bezugsquellen: Im Fachhandel oder online