Delirium tremens ist gemeinhin die Fachbezeichnung für ein Alkoholdelirium, welches unter Umständen eine lebendsbedrohliche Komplikation im Rahmen einer Alkoholsucht oder –überdosis ist. Wer nun die Flasche des heute vorgestellten Gebräus erblickt, der mag sich fragen, mit was für einem Gesöff er es denn hier bitte zu tun hat!
Vermutlich würden die wenigsten erwarten, dass sie es hier mit dem „besten Bier der Welt“ zu tun haben könnten. Doch ist dies in der Tat der Fall, zumindest war es das im Jahre 2008, als dem Delirium Tremens dieser Titel bei den World Beer Championships in Chicago verliehen wurde. Schein und Name der Flasche mögen zunächst einen ganz anderen Eindruck abgeben, aber dies ist marketingtechnisch natürlich nicht ganz unbeabsichtigt. Immerhin hat die Flasche einen ziemlich hohen Wiedererkennungswert.
Gebraut wird das Delirium Tremens im flämischen Melle in der Huyghe Brauerei in Belgien mit einem stattlichen Alkoholgehalt von 8,5%, der dem Namen des Bieres morbid-humoristisch eine gewisse Ehre macht. Gebraut im Stile eines belgischen Strong Ales ist das Delirium Tremens allerdings in der Tat ein exzellentes Bier, das mit einer ganzen Wagenladung von Aromen anrückt und somit wärmstens zu empfehlen ist. Gerade in der kalten Jahreszeit trinke ich ein Bier dieser Machart sehr gerne.
Verkostung:
Beim Öffnen der Flasche schäumte das Bier zunächst einmal über, was etwas unerwartet war. Sogleich zeigten sich aber in der Nase Hefe, süßes Getreide, feiner Honig und etwas Zitrone. Den pfeffrigen Hauch, den viele dem Delirium Tremens zuschreiben, konnte ich nicht entdecken. Im Geschmack tritt das Delirium Tremens sehr voluminös und vollmundig auf. Auch hier Hefe, Bananenbrot, orientalische Gewürze und leichter Honig. Im Abgang ist es dann tatsächlich ein wenig scharf-würzig und relativ trocken. Ein dreimal fermentiertes Bier, das man schon nach einmaligem Trinken in Erinnerung behält.
Bezugsquellen: Im Bierfachhandel oder online.