Rum Sour

Rum Sour

Es muss nicht immer eine Zutatenliste sein, die sich wie ein halber Roman liest, um einen guten Cocktail zu kreieren. Zahlreiche Klassiker stellen dies immer wieder unter Beweis. Ob man einen Julep oder einen Old Fashioned zubereiten möchte, in der Regel benötigt man für keinen dieser Drinks viele Zutaten. Da kommt es schon mehr auf die Qualität an.

Eine ebenfalls klassische Kategorie sind die Sours. Im Wesentlichen eigentlich eine Basisspirituose, die mit Zitrussaft und einer Zuckerquelle vermischt sind. Berühmtestes Beispiel ist sicherlich der Whiskey Sour. Doch kann man auch innerhalb dieser recht schlichten Kategorie regelrecht herumspielen und so mancher Cocktail mit einer ellenlangen Zutatenliste basiert letztendlich auf dem schlichten Sourprinzip. Auch wenn man das auf den ersten Blick gar nicht mehr erkennt.

Heute möchte ich einen weiteren Klassiker in einer raffinierten Interpretation vorstellen: den Rum Sour. Im Kern ist auch der Rum Sour nicht viel anderes, als ein auf oben bestehendem Prinzip basierender Cocktail auf Rumbasis. Doch kann man hier noch ein wenig mehr herausholen. Optisch, wie auch geschmacklich. Gesehen habe ich diese Art und Weise, einen Rum Sour zuzubereiten, erstmalig bei Simone Caporale aus dem Artesian in London (worüber ich hier bereits einen kleinen Artikel verfasst habe). Hier wird Eiweiß zum Drink hinzugegeben, um die Textur und das Volumen des Rum Sour noch zu bereichern. Zudem wird der Drink mit ein wenig Rotwein gefloatet, was nicht nur dekorativ ist, sondern durch die Tannine des Weines eine sehr interessante Komplexität verleiht und einen weiteren Konterpunkt zur Süße setzt.

Auf welchen Rumtyp man bei einem Sour zurückgreifen will, hängt ganz vom persönlichen Geschmack und davon ab, was für einen Sour man erzielen möchte. Ich habe beim Zubereiten des Rum Sours auf dem Foto einen 12-jährigen Demerara Rum verwendet.

Rezept:

6 cl Rum

2,5 cl Zitronensaft

1,5 cl Zuckersirup

1 Eiweiß

1-2 Barlöffel trockener Rotwein

Zubereitung: Zunächst alle Zutaten in einem Shaker ohne Eis einem „Dry Shake“ unterziehen (oder mit einem Pürierstab elektronisch das Ei mit den anderen Zutaten im Shaker aufschäumen). Anschließend nochmals kräftig auf Eis schütteln und ins vorgekühlte Glas geben. Nun mit dem Barlöffel vorsichtig die Luftbläschen in der Schaumkrone flachstreichen und für einige Sekunden ruhen lassen. Dann vorsichtig den Rotwein auf den Drink geben und mit dem Stiel des Barlöffels vorsichtig unterhalb des Schaumes verrühren, so dass ein roter Ring unterhalb des Schaumes und oberhalb des Drinks entsteht (s. Foto).

Glas: Sourglas oder Tumbler

Garnitur: Orangenzeste und frische Kirsche

Bezugsquellen: Abhängig vom gewählten Rum.

3 thoughts on “Rum Sour

  1. Bis heute legendär, wurde 1939 „Vom Winde verweht“ mit zehn Oscars ausgezeichnet und ist das kommerziell erfolgreichste Werk der Filmgeschichte. Dabei wird der Drink Rum Sour durch Rhett Butler und Scarlett O`Hara zum absoluten Cocktail-Klassiker gekührt. Er stammt von den Zuckerplantagen Jamaikas und wird Frank Myers zugeschrieben, der dort Ende des 19. Jahrhunderts eine Rumbrennerei gründete. Tatsächlich aber existieren Variationen zu Punches schon seit dem 18. Jahrhundert. Sie dienten dazu, den damals noch recht harschen Rum angenehmer trinkbar zu machen.

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