Kaum etwas wird wohl jedes Jahr aufs Neue so herbeigesehnt wie die ersten richtigen Sommertage. Ob man sich nun noch meteorologisch mitten im Frühling befindet, ist dabei eigentlich ziemlich egal: Sobald die Sonne scheint, zieht es jeden in Parks, auf Balkone, in Cafés oder einfach nur raus ins Grüne. Zu diesem Gefühl passen sicherlich eine ganze Reihe an Drinks ganz hervorragend und angesichts des schönen Wetters heute, habe ich mich für einen ganz besonderen Cocktail entschieden, der allerdings nicht ganz so leicht und beschwingt daher kommt, wie man es vielleicht mit einem sonnigen Tag assoziieren würde. Dennoch ist er absolut köstlich: Der Fedora Punch.
Der Fedora Punch geht zurück auf Carl A. Seutter, der das Rezept in seinem 1909 erschienenen Rezeptband „Der Mixologist“ veröffentlichte. Seutter war ein deutschsprachiger Cocktailautor, der zuvor ausgiebige Erfahrungen auf Reisen und während verschiedener Jobs in den Vereinigten Staaten sammelte. Beim Rezept habe ich mich an die von Bastian Heuser, Helmut Adam und Jens Hasenbein adaptierte Variante gehalten, die im Band „Cocktailian – Das Handbuch der Bar“ abgedruckt ist.
Der Drink lebt von einer recht potenten Kombination aus jamaikanischen Rum, Bourbon Whiskey, Cognac und Orange Curacao. Zusammen mit etwas Ananassirup (selber machen lohnt sich!) und frisch gepresstem Zitronensaft sowie Früchten der Saison ergibt sich eine wirklich harmonische Aromenbombe. Unbedingt ausprobieren (allerdings einkalkulieren, dass dies der einzige Drink des Abends bleiben sollte)! Ich habe mich für Rhabarber, Kiwis, Limettenstücke und einige Himbeeren entschieden. Die Himbeeren habe ich in einem Eisnest angerichtet – ein Trick, den ich bei Simone Caporale aus dem Artesian in London gesehen habe: Einfach etwas crushed Ice in eine Ziturshandpresse geben und kräftig zusammendrücken. Anschließend vorsichtig das Eisnest entfernen.
Rezept:
2 cl Jamaika Rum
2 cl Bourbon Whiskey
3 cl Cognac
2 cl Orange Curacao
1 cl Ananassirup
3 cl Zitronensaft
Zubereitung:
Alle Zutaten in einem Shaker kräftig mit curshed Ice schütteln und dann in ein mit frischem crushed ice gefülltes Glas abseihen. Am besten einige Früchte als Garnitur (s.u.) beim Befüllen des Glases mit crushed ice dazwischen legen.
Glas: Highball
Garnitur: Früchte der Saison, in mundgerechten Stücken.
Bezugsquellen: Jamaika Rum (ich habe mich für Myers’s entschieden), Bourbon (hier habe ich einen Four Roses verwendet, Cognac (meine Wahl fiel auf einen Courvoisier V.S.O.P.) und Orange Curacao sollten in gut sortierten Supermärkten, im Spirituosenfachhandel wie auch im Internet erhältlich sein. Unbedingt frisches Obst und keine Konservenware verwenden!