Aus dem Braukessel: Schoppe Holy Shit Ale

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Es ist inzwischen eine ganze Weile her, dass ich das letzte Mal ein Bier hier vorgestellt habe. Das liegt nicht etwa daran, dass ich keine Freude mehr an diesem Themenbereich hätte oder ich keine Erfahrungsberichte mehr in meiner Schublade liegen habe, sondern viel mehr daran, dass sich in den letzten Wochen und Monaten einfach so viele spannende Spirituosen und korrelierende Cocktailrezepturen angesammelt haben, dass das Bier ein wenig mehr auf der Strecke geblieben ist. Deshalb möchte ich heute zumindest ein Bier vorstellen, über das ich voll des Lobes bin: Das Schoppe Holy Shit Ale.

Voll des Lobes deshalb, weil es im Grund ein Bier ist, welches mir vor einigen Jahren auf Anhieb wohl eher suspekt gewesen wäre. Es wartet mit 100 Punkten auf der International Bittering Units Scale auf. Wer meinen Blog schon eine Weile verfolgt, der wird wissen, dass es nicht die Bitterkeit ist, die mir nicht schmeckt (denn im bitteren Segment liegen eigentlich sogar meine Favoriten), sondern vielmehr der IPA-Stil mir lange Zeit einfach zu fruchtig war. Das hat sich aber inzwischen rundum geändert und mein Geschmack hat sich tatsächlich verändert. Es ist auch schön, an sich selbst zu beobachten, dass so etwas auch problemlos möglich ist. Und das Schoppe Holy Shit IPA hat dazu mit beigetragen.

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Es stammt aus dem Berliner Braukessel von Thorsten Schoppe, der als einer der Shooting-Stars der deutschen Craft Beer-Szene gilt. Er soll beim ersten Probieren dieses Bieres vor Begeisterung „Ach Du heilige Scheiße!“ gesagt haben und der Name war geboren. Das Bier wird auf Basis von fünf verschiedenen Hopfensorten gebraut, namentlich Saphir, Simcoe, Amarillo, Magnum und Cascade. Mich hat es vor allem deshalb so überzeugt, weil es wie kaum ein anderes IPA eine komplexe und ausgeprägte Bitterkeit sehr harmonisch mit den Frucht- und Malznoten dieses Stils verbindet. Das Holy Shit Ale kommt mit wuchtigen 10 % vol. daher und liegt zwischen 3,50 und 4 Euro für eine 0,33l-Flasche.

Verkostung:

In der Nase begegnen einem bereits exotische Töne von Mango, Passionsfrucht und Grapefruit, dahinter reichhaltige Zitrustöne und kräutrige Noten. Auch ein wenig Honig war für mich spürbar. Im Geschmack eine wundervolle Bitterkeit, wuchtig und vielschichtig mit Malz, Zitrustönen und wieder etwas Mango. Zum Ende hin wird das Schoppe Holy Shit IPA dann nochmal richtig fruchtig-herb. Ein exzellentes Bier!

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Bezugsquellen: Im Fachhandel oder online.

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