Aus dem Braukessel: Goose Island IPA

Goose Island IPA

Die Geschichte der Goose Island Brewery ist sehr eng mit der Entwicklung des amerikanischen Biermarktes verknüpft. Der war nämlich lange Jahrzehnte alles andere als vielfältig und vor allem gab es kaum regionale Biere, die mit Lokalkolorit oder Tradition aufwarten konnten. Der Name John Hall spielte eine wichtige Rolle dabei, dies zu verändern.

Der aus Chicago stammende Unternehmer fällte im Jahr 1986 beim Durchblättern eines Artikels über Biere in einem Airlinemagazin die Entscheidung, selbst eine Karierre im Braueresegment zu wagen. Er gibt dazu scherzhaft an: „I must be the only person in history who made a major career decision on the basis of a Delta Sky article“ (Ich muss wohl die einzige Person in der Geschichte sein, die wirklich eine Karierreentscheidung auf der Grundlage eines Delta Sky-Artikels getroffen hat). Was folgte, war eine ausgiebige Reise durch Europa, auf der Hall zahlreiche regionale Bierspezialitäten probierte. 1988 begann er dann in seiner Heimatstadt Chicago erste Biere zu brauen, woraus 1995 die heutige Goose Island Brewery entstand. Inzwischen zählt sie zu einer der größten Craft Beer-Braustätten des mittleren Westens und trug maßgeblich zur amerikanischen Craft-Beer-Begeisterung bei, die letztlich auch wieder zurück nach Europa schwappte.

Das Goose Island IPA ist eines der Flaggschiffe der Brauerei, es gewann beim Great American Beer Festival insgesamt 6 Medaillen zwischen den Jahren 2000 und 2012. Ich habe es auch im Good for the Gander Cocktail eingesetzt, zusammen mit einem Eden Mill Love Gin, wo es hervorragend funktioniert hat.

Good for the Gander

Good for the Gander

Verkostung:

Das Goose Island IPA kündigt sich in der Nase bereits unverkennbar als typischer Vertreter seines Genres an: Sehr ausgeprägte Frucht mit Zitrone und Grapefruit und tropischen Einflüssen von Mango und Maracuja. Eine ausgeprägte Hopfenbitterkeit ist ebenfalls bereits erahnbar, was sich dann auch im Geschmack bestätigt. Zusammen mit einem sehr angenehmen und malzigen Körper. Im Abgang zeigt das Goose Island IPA dann nochmal seine bittere Seite.

Insgesamt fällt dieses IPA eher leichter aus im Vergleich zu einigen anderen Produkten dieser Biergattung. Mit 5,9% vol. ist es auch nicht zu stark geraten, so dass es ein sehr schönes India Pale Ale ist, was man auch einmal zur Erfrischung trinken kann.

Bezugsquellen: Im Fachhandel oder online.

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