Aus dem Braukessel: Backbone Splitter West Coast IPA

Backbone Splitter

Zuallererst muss ich ein Geständnis ablegen: Ich bin wirklich kein Freund von IPAs. Nach vielen Versuchen habe ich mich immer wieder an verschiedene Biere dieses Braustils herangewagt, aber irgendwie wollten sie mich nie so wirklich überzeugen. Das ist natürlich schade, sind doch IPAs quasi eines der größten, wenn nicht sogar das große Zugpferd der Craft Beer-Welle. Manch einem mag meine Abneigung jetzt auch vielleicht zu pauschal vorkommen und er oder sie mag sich denken: „da gibt es doch immense Unterschiede!“ Aber diese fruchtige Note – ich empfinde sie als irgendeinen Maracuja-Grapefruit-Mischmasch – schmeckt mir, obwohl ich weder etwas gegen Grapefruit noch gegen Maracuja habe, in einem Bier überhaupt nicht.

Trotzdem will ich heute auch mal ein IPA vorstellen, das dann doch nicht so schlecht bei mir weggekommen ist. Aber zunächst einmal kurz etwas zum Begriff IPA und seiner Geschichte. IPA steht für India Pale Ale und es handelt sich dabei um eine Variante des obergärigen Ales. Ursprünglich braute man IPAs in Großbritannien, um sie anschließend nach Indien zu verschiffen, um die dortigen Kronkolonien zu versorgen. In Zeiten vor dem Bau des Suezkanals war eine solche Fahrt allerdings durchaus langwieriger, als das heutzutage der Fall ist und so entwickelte man einen besonders hopfenlastigen Braustil (daher auch die starken Fruchtaromen). Zudem sind IPAs ziemlich kräftig. Nach der langen Überfahrt sollten sie eigentlich in Indien mit Wasser verdünnt werden, aber das geschah einfach oftmals nicht. Und auch heute ist das Verdünnen völlig außer Mode geraten und man trinkt die IPAs schlicht pur.

Das IPA, um das es heute gehen soll, ist das Backbone Splitter West Coast IPA von der Hans Müller Sommelierbier GmbH. Das Backbone Splitter ist angelehnt an die in Kalifornien von zahlreichen microbreweries gebrauten IPAs, die sich dort einer sehr regen Beliebtheit erfreuen. Mit den Aromahopfen Horizon, Amarillo, Centennial und Simcoe setzt es natürlich ebenfalls fruchtig-aromatische Akzente, allerdings nicht ganz so stark aus der „Multivitamin-Ecke“ (man möge mir diese Bezeichnung verzeihen). Es weist einen Alkoholgehalt von 6,6% auf.

Backbone Splitter

Verkostung:

In der Nase sofort als IPA erkennbar, allerdings weniger fruchtig. Trotzdem irgendwo zwischen Grapefruit, Maracuja und Mango einzuordnen. Dazu dann allerdings noch Gewürze und kräftiges Malz.

Geschmacklich ist die Fruchtigkeit erfreulich hintergründig und relativ angenehm. Dazu kommen feine Bitternoten zum Vorschein, insgesamt eine vollmundige Aromenfracht. Mit einer durchschnittlichen Moussierung ist es insgesamt ein IPA, mit dem ich mich anfreunden kann. Glühender Fan dieses Braustils werde ich allerdings wohl wirklich nicht mehr.

Bezugsquellen: Im Fachhandel oder online sollte es gut erhältlich sein.

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