Kanosuke 2022 Limited Edition Single Malt Whisky & Fukiagehama Sunset

Japanische Whiskys umgibt schon lange der Nimbus hoher Qualität. Der landestypische Hang zum Detailperfektionismus hat zahlreiche Whiskys in den vergangenen 15 Jahren in den Fokus der globalen Whisky-Gemeinde gerückt und das anhaltende Renommee begründet. Und auch ich kann mich entsprechend nicht von einer gewissen Erwartungshaltung freimachen, wenn ich einen japanischen Whisky in den Händen halte. So ist es auch heute wieder. (zugesandtes Testprodukt)*

Der Kanosuke 2022 Limited Edition Single Malt Whisky ist auf dem Papier schon einmal sehr vielversprechend. Es handelt sich dabei um einen nicht kühlfiltrierten Cask Strength-Whisky, was mir definitiv schonmal sehr zusagt. Wem aber der Name Kanosuke nichts sagt, dem sei hier kurz ein wenig Hintergrundinformation an die Hand gegeben:

Die Kanosuke Distillery wurde erst im Jahr 2017 von Kanosuke Komasa gegründet und 2018 eröffnet. Der Slogan „Founded in 1883“ ist dabei eine Anspielung auf die Geschichte des Mutterkonzerns Komasa Jyozo, der seit 1883 Shochu herstellt (also im Endeffekt ein Marketingspruch, der eine längere Tradition vorgaukeln soll). Sie liegt in der Präfektur Kagoshima am berühmten Fukiagehama-Strand.

Genau dort wurden die Destillate für den Kanosuke 2022 Limited Edition Single Malt Whisky zwischen 2017 und 2019 auf allen drei Pot Stills der Brennerei gebrannt und schließlich in einer nicht genau beschriebenen Kombination aus Fässern gereift, wovon aber Sherryfässer als Hauptschwerpunkt angeführt werden. Mit 59% vol. kommt er schließlich in die Flasche. Auch das klingt bis hierhin sehr ansprechend, wie ich finde.

Tasting Notes:

Aroma: Ohja, das ist ein sehr feines, sherrytöniges Aroma mit sehr interessanten Noten von Gewürzen, dunklen Früchten, von denen tatsächlich Pflaumen am deutlichsten hervortreten (ein wenig muss man an Umeshu denken). Eine feine, subtile Vanille verbindet sich mit Noten von Zimt, deutlich zu vernehmendem Eichenholz, Honigassoziationen und kräutrigen Noten sowie einer Nuance Zitrusfrucht. Die Nase ist nicht überkomplex, was beim noch relativ jungen Alter des Whiskys nicht verwundert, aber sie ist sehr stimmig und durchaus intensiv, was diesen Whisky durchaus herausstechen lässt.

Geschmack: Am Gaumen bemerkt man die Wucht des Eichenholzes mit kräftig-würzigen Noten, die zunächst über die eher fruchtigen Facetten triumphieren. Dann zeigen sich aber wieder dunkle Früchte, erneut etwas Pflaume, Beerentöne und feine Schokolade. Auch Kaffeenoten sind mit von der Partie sowie Zimt, Muskat und einer subtil an Weingummi erinnernden Note. Sehr spannend und ansprechend. Der Alkohol macht sich hier natürlich bemerkbar, fällt aber niemals beißend-scharf aus, sondern trägt eine ganze Wagenladung an Aromen. Die Zugabe von einigen Tropfen Wasser lassen den Whisky insgesamt an Intensität verlieren, bringen aber dafür Noten von Schokolade und Kaffee noch weiter in den Vordergrund.

Abgang: überraschend lang mit würziger Eiche, kandierten Früchten und einer Nuance Ingwer

Für diesen Whisky wusste ich eigentlich sofort, dass es ein Old Fashioned sein soll. Nicht zu kompliziert, nicht zu gewagt, eigentlich wollte ich nur eine stimmige Variation des Purgenusses abbilden, die man in besonderen Momenten durchaus in Erwägung ziehen sollte. Dafür habe ich den Whisky mit etwas dreijährigem Choya Umeshu und Schokoladenbitters kombiniert. Das war es auch schon. Der Drink heißt aufgrund der leicht dunkleren, rötlicheren Färbung und in Anspielung auf den auf der Verpackung abgebildeten Sonnenuntergang nur Fukiagehama Sunset.

Rezept „Fukiagehama Sunset“:

6 cl Kanosuke 2022 Single Malt Whisky
1 Barlöffel The Choya Aged 3 Years
2 Dashes Chocolate Bitters

Zubereitung: Alle Zutaten ins Glas auf massives Eis geben, kurz verrühren und mit dem Öl einer Orangenzeste besprühen.

Glas: Tumbler

Garnitur: Orangenzeste

Bezugsquellen: Im Fachhandel oder online

*Der Umstand, dass mir dieses Produkt zu redaktionellen Zwecken unentgeltlich zur Verfügung gestellt worden ist, bedeutet nicht, dass in irgendeiner Weise Einfluss auf den Artikelinhalt oder meine Bewertung genommen wurde. Vielmehr ist es für mich stets unverrückbare Bedingung, völlig frei und unbeeinflusst rezensieren zu können.

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