Rest & Be Thankful Assemblage #1 Pure Blended Jamaican Rum 13 Years & Drunken Helmsman

Es ist noch gar nicht so lange her, dass ich hier über den Rest & Be Thankful Monymusk 2012 geschrieben habe, einen echt soliden Jamaikaner mit äußerst fairem Preis-Leistungs-Verhältnis. Wer den verlinkten Artikel liest oder gar gelesen hat, der wird wissen, dass es sich dabei um einen aus 24 Fässern von Pot Still-Rums vermählten Blend aus der Clarendon Distillery mit dem brennereieigenen MDR-Marque handelt. Heute habe ich nun wieder einen Rest & Be Thankful vor mir stehen, bei dem allerdings ein paar Unterschiede bestehen. (zugesandtes Testprodukt)*

Der Name des Rums gehört jedenfalls augenscheinlich nicht dazu. Das heißt: fast – zwar ist auch hier der jamaikanische Berg aus dem Cockpit Country der Namensgeber (offensichtlich ruft man hier eine ganze Serie ins Leben), aber der Inhalt unterscheidet sich doch in mehrerlei Hinsicht. Das sehen wir – bei genauem Hinschauen – auch schon auf dem Etikett. Die Flaschen ähneln sich sehr, ja, aber wo bei der erwähnten 2012er-Version das Wort „Monymusk“ prangte, finden wir nun den Begriff „Assemblage #1“ nebst einer Altersangabe von 13 Jahren. Und das hat natürlich Gründe und steht da nicht einfach so (bei jamaikanischen Rums stehen ohnehin Dinge glücklicherweise meistens nicht einfach so auf den Flaschen; das kann nicht jede Rumnation so von sich behaupten…).

Enthalten ist im Rest & Be Thankful Assemblage #1 Pure Blended Jamaican Rum 13 Years (welch ein Name) nämlich ein Blend aus 17 Fässern aus verschiedenen Destillen. Auch die Clarendon Distillery ist mit einem im Jahr 2007 auf Column und Pot Stills gebrannten Blend dabei. Aber auch ein 2005er Pot Still Rum aus der New Yarmouth-Brennerei, ebenfalls ein 2005er Pot Still Rum aus der Long Pond Distillery und ein 2008er Pot Still Rum aus einer Brennerei, die namentlich nicht genannt werden darf, welche aber ihren Sitz in Lluidas Vale hat (ein Schelm, wer Worthy Park im Verdacht hat…). Das ergibt also einen Blend von Erzeugnissen aus lauter namhaften Brennereien, na wenn das mal nicht vielversprechend ist. Achja: gereift ist dieser auf 5188 Flaschen limitierte Blend auch noch – und zwar 13 Jahre (abgefüllt wurde er im September 2022 – zieht man 13 Jahre ab, landet man, je nach Monat, im Jahr 2008, also im Jahr des jüngsten Blendbestandteils aus dem Hause Worthy…äh aus der unbekannten Brennerei aus Lluidas Vale).

Achja: 46% vol. bringt der Rest & Be Thankful Assemblage #1 Pure Blended Jamaican Rum 13 Years an den Start.

Die Verpackung ist ein karibisch gestalteter Hingucker.

Tasting Notes:

Aroma: Oh ja, das ist große Klasse. Ein Jamaikaner zum Verlieben, keine Frage. Hier ist jede Menge im Glas, v.a. finde ich exotische Früchte mit einem Hauch Klebstoff, v.a. sind da Mangos, aber auch Passionsfrüchte und vergorene Ananas, dahinter etwas Zitrusfrucht und –schale (v.a. Limetten). Zudem sind „dreckige“ Noten mit dabei, die an einen Tankstellen-Stop auf frisch geteerter Fahrspur erinnern – wer liebt das nicht? Im Hintergrund finde ich etwas Mineralsalz.

Geschmack: Auch am Gaumen absolut fantastisch und voll mein Ding! Tatsächlich dominieren hier wieder vergorene Früchte, Ananas und Mango, aber es kommen auch diffusere, schwerer zuzuordnende Töne (Guave? Papaya?) hindurch. Dazu ein winziger Schuss Benzin, Süßholz, feine Vanille und Mineralsalz. Dazu etwas Eiche. Hier kann man jede Menge Zeit mit verbringen und Spaß haben.

Abgang: lang und dominierend mit Bananen, vergorener Ananas, Lakritztönen und Eiche.

Mit so einem schönen Rum kann man natürlich jede Menge anfangen. Heute habe ich mich für einen Drunken Helmsman entschieden, einen Cocktail, den ich vor einiger Zeit auf diffordsguide.com entdeckt habe und welcher dort Jason Alexander aus dem Tacoma Cabana in Tacoma, Washington zugeschrieben wird. Der Drink stammt aus dem Jahr 2015. Was mir hier besonders gefällt, ist die Kombination mit italienischem Amaro (im Original wird Meletti Amaro verwendet, welchen ich mangels Verfügbarkeit durch Amaro Nonino ersetzt habe) und Falernum, also die volle Fracht Gewürze und Bittere.

Rezept „Drunken Helmsman“ (adaptiert von Jason Alexander, 2015):

4,5 cl Rest & Be Thankful Assemblage #1 Pure Blended Jamaican Rum 13 Years
1,5 cl Amaro Nonino
1,5 cl Falernum
3 cl Limettensaft
1,5 cl Ahornsirup

Zubereitung: Alle Zutaten auf Eis schütteln und ins mit gestoßenem Eis gefüllte Glas abseihen.

Glas: Tumbler

Garnitur: Minzzweig und Orangenzeste

Bezugsquellen: Im Fachhandel oder online

*Der Umstand, dass mir dieses Produkt zu redaktionellen Zwecken unentgeltlich zur Verfügung gestellt worden ist, bedeutet nicht, dass in irgendeiner Weise Einfluss auf den Artikelinhalt oder meine Bewertung genommen wurde. Vielmehr ist es für mich stets unverrückbare Bedingung, völlig frei und unbeeinflusst rezensieren zu können.

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