Normalerweise beteilige ich mich ja nicht groß an PR-Kampagnen oder irgendwelchen internationalen Aktionstagen, aber wenn Campari die internationale Negroni Week ausruft, dann muss ich das dann doch irgendwie zumindest zur Kenntnis nehmen. Das bin ich dem Negroni einfach schuldig, der wohl unter allen Cocktails derjenige ist, den ich am häufigsten und liebsten trinke (naja gut, einen Mint Julep trinke ich definitiv genauso gern, aber schneller zubereitet ist so ein Negroni allemal). Was aber kann ich nun zur internationalen Negroni Week beitragen? Im Grunde eigentlich nichts Neues, aber trotzdem etwas sehr Bereicherndes.
Die Negroni Week selbst ist eigentlich ein Event, welches sich seit der erstmaligen Durchführung im Jahr 2013 an Bars richtet, welche Negronis und Negronivarianten verkaufen und einen Teil des Erlöses für wohltätige Zwecke spenden. Da ich hier natürlich keine Negronis verkaufe, nehme ich entsprechend auch nicht im eigentlichen Sinne an der Aktion teil. Wohl aber möchte ich auf die Aktion aufmerksam machen und dazu ermuntern, in einer teilnehmenden Bar einen Negroni zu bestellen! Ferner will ich aber auch die Gelegenheit nutzen, einen Drink vorzustellen, den ich von Zeit zu Zeit sehr gerne zubereite und als Negronitwist wirklich schätze: Den Negroni Sour. Negroni Sour klingt vielleicht zunächst einmal wie ein Widerspruch in sich, zeichnet sich doch ein Negroni gerade durch das Fehlen jeglicher Säfte aus und besticht als schlichter Dreiteiler. Beim Negroni Sour ist das alles nicht der Fall: Hier ist Saft enthalten und mehr als drei Zutaten sind es obendrein auch noch. Der Name muss also einen anderen Grund haben und der liegt schlichtweg im Geschmack des Cocktails. Und natürlich zeichnet mit Campari auch eine der charakteristischen Zutaten des klassischen Negroni für diesen Geschmack verantwortlich.
Der Negroni Sour stammt aus dem Farmers & Distillers in Washington D.C., wo er mit einer hauseigenen Spirituose zubereitet wird. Ich habe mich für einen klassischen Gin entschieden und einmal mehr zum Cotswolds gegriffen, der hier sehr gut funktioniert. Im vom Imbibe Magazine veröffentlichten Rezept wird lediglich unspezifisch ein Amaro verlangt. Hier habe ich zum Artischockenbitter Cynar gegriffen, den ich sehr schätze. Das Ergebnis ist mein persönlicher Lieblings-Negroni Sour:
Rezept „Negroni Sour“ (leicht abgewandelte Version):
4,5 cl Gin (ein klassischer, z.B. Cotswolds)
3 cl Cynar
2,25 cl Campari
2,25 cl Zitronensaft
0,75 cl Orangensaft
0,75 cl Zuckersirup
1 Eiweiß
Zubereitung: Alle Zutaten zunächst ohne Eis einem „Dry Shake“ unterziehen. Anschließend mit Eiswürfeln für ca. 20 Sekunden kräftig schütteln. Ins vorgekühlte Glas abseihen.
Glas: Coupette
Garnitur: gedörrtes oder alternativ gegrilltes Zitronenrad
Bezugsquellen: Im Fachhandel oder online.