Zweifelsfrei: es gibt Cocktails, welche regelrechte Gästemagneten sind, egal ob in der Bar oder zu hause. Das kann geschmackliche Ursachen haben, aber auch andere Gründe, z.B. weil sich ein bestimmter Cocktail gerade einer allgemeinen Beliebtheit erfreut und im „Trend“ liegt. Oft kann es aber auch etwas vermeintlich Banales wie das Äußere eines Drinks sein. Vermeintlich deshalb, weil man natürlich letztlich grenzenlosen Aufwand und Raffinesse in das Äußere eines Drinks investieren kann. Doch auch Drinks, die nicht besonders aufwändig in der Zubereitung sind, können so äußerlich beeindrucken. Ein Beispiel, das obendrein auch geschmacklich überzeugt, möchte ich heute vorstellen.
Es handelt sich dabei um den Bénazet Fizz, welcher quasi als Signature Drink für den jüngst vorgestellten Edouard Bénazet Baden-Baden Vodka fungiert. Die optisch relevante Geheimzutat in diesem Cocktail ist Créme Violette, welche zum Glück seit einiger Zeit wieder problemlos auf dem Markt zu erstehen ist, nachdem Sie viele Jahrzehnte quasi verschwunden war und erst wieder im Zuge der aufkeimenden Cocktailrenaissance erneut reüssierte. Erst vorgestern habe ich im Artikel über den Pierre Ferrand Dry Curaçao u.a. über den Grund für die blaue Farbe im Blue Curaçao berichtet. Doch während letzterer inzwischen als Sinnbild für Cocktails nach der Devise „Optik zuerst, Geschmack zweitrangig“ gilt, ist Créme Violette noch immer eher ein Nischenprodukt und ein Geheimtipp, welches vielen Menschen überhaupt nicht bekannt ist. Das liegt natürlich auch daran, dass es nicht besonders viele sehr bekannte Drinks gibt, die mit diesem Veilchenlikör hergestellt werden; allen voran reanimierte Klassiker wie der Aviation oder der Blue Moon Cocktail.
Im Bénazet Fizz findet Créme Violette nun neben dem Vodka sogar in überraschend großem Anteil einen prominenten Platz. Zusammen mit etwas Zitronensaft und Sodawasser ist der Cocktail auch schon fertig. Die Rezeptur zu diesem Drink habe ich der Facebookseite des Bénazet Vodkas entnommen. Zu meiner großen Überraschung – und für einen Fizz ziemlich untypisch – kommt das Rezept im Original ohne eine wirkliche Süßungsquelle aus, weshalb der Bénazet Fizz auch entsprechend säuerlich-spritzig daher kommt. Das hängt natürlich auch ein bisschen von der verwendeten Créme Violette ab, welche mit teils deutlich unterschiedlichen Süßungsgraden auf dem Markt erhältlich sind. Ich verwende den weniger süßen The Bitter Truth Violette Liqueur und ich war der Meinung, dass der Cocktail noch einen guten Zentiliter Zuckersirup vertragen kann. Aber das stelle ich einfach mal als optionale Zutat dem Rezept zur Seite (abhängig von der verwendeten Créme Violette).
Rezept:
3,5 cl Bénazet Baden-Baden Vodka
2,5 cl Créme Violette
2 cl Zitronensaft
ca. 7 cl Sodawasser
(optional) 1 cl Zuckersirup
Zubereitung: Alle Zutaten bis auf das Sodawasser auf Eis im Shaker kräftig schütteln und in ein mit gestoßenem Eis gefülltes Glas abseihen. Zuletzt mit Sodawasser aufgießen.
Glas: Highball
Garnitur: Zitronenzeste und Lavendelblüte (mein Lavendel blüht leider nicht mehr, deshalb gab es nur etwas Grün)
Bezugsquellen: Im Fachhandel oder online.
leckeres Getränk. Sieht wunderschön aus!
Danke, das ist es auch! Also lecker. 😉
Wenn ich mich nicht irre wurde der Zitronensaft versehentlich mit Zuckersirup vertauscht.
Völlig richtig, vielen Dank, Robert, da ist mir wohl etwas durchgegangen. Habe es berichtigt.