Am Bratach Sith! – Was vielleicht wie ein neuer Bösewicht aus Star Wars klingt, ist in Wahrheit der Titel eines Kinofilms über einen heldenhaften Kampf schottischer Klans um ihr Überleben, der sich rund um eine legendäre Flagge bzw. Standarte dreht: Am Bratach Sith, wie sie im Gälischen heißt, oder einfach „The Fairy Flag“. Aber was hat das überhaupt mit dem heutigen Artikel zu tun? (Sponsored Post*)
Eigentlich eine ganze Menge, bei näherer Betrachtung dann aber auch wieder nicht so wirklich viel. Den Film kenne ich persönlich jedenfalls nicht und hatte auch im Vorfeld noch nicht von ihm gehört. Laut der IMDB befindet sich der Film derzeit in der Post-Produktion und hat auch noch keine Wertung erhalten, so dass ich davon ausgehe, dass er noch nicht wirklich einem breiten Publikum gezeigt wurde. Ob ich ihn mir ansehen werden, wenn ich die Gelegenheit dazu bekomme, werde ich dann sehen. Letztlich ist das aber auch völlig egal, denn der Film ist hier nicht viel mehr als der Marketingaufhänger für einen Whisky aus dem Hause Edradour. Im Gegensatz zum Caledonia handelt es sich hierbei auch wirklich vollends um eine Marketinginformation, da hier nicht einmal ein berühmter Sänger vermeintlich im Destillationsprozess seine Finger im Spiel hatte.
Im Gegensatz zum Film hatte ich aber sehr wohl im Vorfeld schon vom Edradour Fairy Flag Whisky gehört. Ein Freund von mir, der selbst ein glühender Fan von Single Malts ist und keine Whiskymesse in der Region unbesucht lässt, hat mir bereits im letzten Jahr sehr begeistert vom Fairy Flag erzählt. Doch bislang hatte ich keine Gelegenheit und Muße, mich selbst von diesem Tropfen zu überzeugen. Das will ich nun heute nachholen.
Der Edradour The Fairy Flag ist ein Whisky mit einem doch im Zeitalter der steigenden NAS-Abfüllungen (No Age Statement) recht respektablen Alter von 15 Jahren. Im Whiskysegment kann man sich daraus durchaus etwas einbilden, denn es garantiert immerhin verlässlich, dass dieser Single Malt keine jüngeren Tropfen enthält (im Gegensatz zu einigen anderen Spirituosensegmenten, wo dies weniger streng geregelt ist und bereits ein kleines Tröpfchen 15-Jähriger die ganze Spirituose „15-jährig“ werden lässt). Die ersten 8 Jahre durfte dieser Whisky in ehemaligen Bourbonfässern aus amerikanischer Weißeiche reifen, um dann anschließend noch weitere 7 Jahre in ehemaligen Sherryfässern aus europäischer Eiche zu lagern. Von einem Finish, bei dem ein Whisky üblicherweise etwa 2 Jahre in einem besonderen Fass „nachreift“ kann man hier also wahrlich nicht reden. Der Edradour Fairy Flag ist nicht kühlgefiltert und von einer schönen, dunklen Farbe, die laut Flaschenangabe nicht durch Farbstoffe erreicht worden ist. Der Whisky kommt mit 46% vol. in die Flasche.
Doch nun zum eigentlich Wesentlichen, der Verkostung:
Aroma: In der Nase ein sehr schöner und verheißungsvoller Single Malt. Die volle Sherryfracht ist deutlich zu spüren: dunkle, eingelegte Früchte, getrocknete Rosinen und Trockenpflaumen, dazu kräftiger Gewürzhonig mit einer ausgeprägten Süße. Im Hintergrund ein ganz feiner Rauch, der aber nicht sofort spürbar ist. Zumindest das Verriechen macht schon einmal wirklich Freude!
Geschmack: Der Edradour Fairy Flag hält, was er verspricht! Ein sehr vollmundiger und geschmacksintensiver Whisky, der den ganzen Mundraum auskleidet und sich lange am Gaumen hält. Allgegenwärtige Sherrytöne mit besagten dunklen Früchten, dazu eine ausgeprägte Vanillenote, Buttertoffee und Gewürze.
Abgang: Lang, würzig und voluminös.
Die Vorschusslorbeeren, mit denen dieser Whisky überhäuft wurde, waren tatsächlich nicht zu hoch gegriffen. Ein wirklich toller Tropfen, den ich hier sehr gerne vorstelle!
Bezugsquellen: Im Fachhandel oder online. Wenn Sie selbst Fachhändler sind, so kann ich für den Edradour The Fairy Flag auch folgende Bezugsquelle empfehlen.
*(Der Umstand, dass mir dieses Produkt zu redaktionellen Zwecken unentgeltlich zur Verfügung gestellt worden ist, bedeutet nicht, dass in irgendeiner Weise Einfluss auf den Artikelinhalt oder meine Bewertung genommen wurde. Vielmehr ist es für mich stets unverrückbare Bedingung, völlig frei und unbeeinflusst rezensieren zu können.)