Im Zuge der Craft Beer-Welle gibt es so manche Biere, die sich einer immer weiter steigenden Beliebtheit erfreuen. Dazu zählen sicherlich allen voran die Pales Ales und India Pale Ales, aber eben auch Stouts, Trappistenbiere und Lager. Die sauren Lambics und Geuzebiere bilden auch hier nur eine sehr kleine Nische. Doch gerade diese Nische hat es mir in den letzten Wochen und Monaten mehr und mehr angetan.
Stouts und Porter trinke ich ja bekanntlich sehr gerne, doch nun schwenke ich immer öfter gezielt auf „sauer“ um. Was ein Geuze bzw. ein Lambic ist, habe ich in diversen Zusammenhängen, z.B. hier, bereits erwähnt, daher kann ich heute direkt auf das Bier eingehen. Ich möchte das Moriau Oude Geuze vorstellen, welches mich wirklich von sich überzeugen konnte. Das Moriau Oude Geuze ist – wie der Name bereits erkennen lässt – ein Oude Geuze aus der Brouwerij Boon im Dörfchen Lembeek in Belgien. Es wird bereits seit 1880 gebraut und kann daher eine lange Tradition ins Feld führen. Mit seinen 7% vol. ist es durchaus kräftig und bringt seine Aromenfracht voll zur Entfaltung:
Verkostung:
In der Nase sofort die typische Hefenote. Man erahnt die Trockenheit des Bieres bereits und vernimmt zudem saure Trauben, Trockenfrüchte und ganz subtile Beerenaromen. Geschmacklich kommt dann der grasige Charakter des Moriau Oude Geuze zur Geltung und rahmt Hefe und subtile Kräuternoten gekonnt ein. Im Abgang nicht ganz so trocken, wie man es von anderen Geuzebieren kennt. Klare Empfehlung für Freunde dieses Bierstils!
Zur Versorgung der britischen Kolonialtruppen in Indien fertigten die Brauer in Großbritannien ihre klassischen obergärigen India Pale Ales auf eine Weise an, die ihr Bier für die lange Seereise um das Kap der Guten Hoffnung wappnen sollte, die zuweilen 6 Monate dauern konnte. 1809 erschienen in der Calcutta Gazette erste Hinweise auf den Erfolg dieses Bieres, das die Brauerei von George Hodgson in seinem Unternehmen an der Themse in East London, unweit der Verladedecks gen Indien produzierte.
Ganz richtig. Und ähnlich ist man auch in Großbritannien mit den Stouts verfahren, die besonders am russischen Zarenhof beliebt waren. Man braute sie stärker ein, um sie für den Export haltbarer zu machen. Das Russian Imperial Stout war geboren.