Queen’s Park Swizzle

Queen's Park Swizzle

Was gibt es schöneres als einen erfrischenden Cocktail, der nicht nur den Durst stillt, sondern auch geschmacklich in eine andere Welt entführt? Ein gut gemachter Swizzle kann definitiv ein solcher Cocktail sein. Doch leider trifft man Swizzles auf Barkarten nur selten an.

(Über die Besonderheit der Swizzles habe ich bereits im Zusammenhang mit dem Golden Gate Swizzle einige Worte geschrieben, so dass es heute vor allem um den Drink selber gehen soll.)

Der Queen’s Park Swizzle ist sicherlich neben dem Rum Swizzle einer der berühmtesten Swizzles. Letztlich handelt es sich ja auch um eine Art Abwandlung des Rum Swizzles, die mit einem erweiterten Aromenprofil aufwarten kann. Trinidad Rum oder auch Demerara Rum gesellen sich zu den fruchtig-frischen Noten der Limette, frisch-würziger Minze und Angostura Bitters. Für ein wenig Balance sorgt zudem die Zugabe von etwas Zuckersirup. Der fertig „geswizzlelte“ Drink wird zuletzt noch mit Sodawasser gefloatet.

Natürlich lässt sich an dieser Zutatenliste bereits eine gewisse Nähe zum Mojito erkennen, der allerdings doch mit weißem Rum deutlich anders gelagert ist und dessen Proportionen anders ausfallen. Dank der dunklen und kräftigen Noten sowie einer gewissen Komplexität würde ich einen Queen’s Park Swizzle einem Mojito ohnehin jederzeit vorziehen.

Entstanden ist der Drink mitnichten in London, was man angesichts des Namens Queens Park ja meinen könnte. Vielmehr geht er zurück auf das nach der Londoner Gegend benannte Queens Park Hotel in Port of Spain, der Hauptstadt von Trinidad und Tobago. Dort wurde in den 1920er Jahren dieser Drink erstmalig serviert. Interessant ist, dass das Originalrezept nicht auf einen heimischen Trinidad Rum zurückgreift, sondern nach einem kräftigen Demerara Rum verlangt. Das liegt daran, dass in den 1920ern die Rumindustrie Trinidads noch in den Kinderschuhen steckte und man sich deshalb mit allem behalf, was eben verfügbar gewesen ist.

Rezept (nach Cocktailian – Das Handbuch der Bar):

6 cl Trinidad Rum (alternativ Demerara Rum)
2 cl Zuckersirup
3 cl Limettensaft
4-5 Minzzweige
4 Dashes Angostura Bitters
ca. 2 cl Soda (optional)

Zubereitung: Einfach alle Zutaten außer Soda in einem Tumbler zusammenbauen und mit crushed ice auffüllen. Nun mit Barlöffel oder Swizzlestick zwischen den Handflächen kräftig „swizzlen“ (also durch die Reibung der Handflächen schnell drehen) bis das Glas von außen beschlägt. Zuletzt mit Sodawasser toppen, wenn gewünscht.

Glas: Tumbler (ein größerer Tumbler ist empfehlenswert)

Garnitur: Minze

Bezugsquellen: Trinidad Rum oder Demerara Rum erhält man vermutlich nur im Fachhandel oder online. Die restlichen Zutaten findet man in Supermärkten. Frische Minze kaufe ich am liebsten in türkischen Lebensmittelgeschäften.

2 thoughts on “Queen’s Park Swizzle

  1. Das Hauptnahrungsmittel des „Dudes“ im Kultfilm „The Big Lebowsky“ (1998) ist wohl vielen bekannt. Jeff Bridges schiebt im wahrsten Sinne des Wortes eine ruhige Kugel als Bowler. Er entspannt sich zwischen den regelmäßigen Bowlingrunden mit dem Lauschen von Walgesängen, dem Trinken von Queen`s Park Swizzle und dem Rauchen von Joints in der Badewanne. Erst eine Verwechslung mit einem Millionär gleichen Namens bringt sein Leben aus der Bahn und Fans ins Kino.

  2. Ein grandioser Film, den ich immer mal wieder ansehe. Erst neulich wurde der Film auf Arte gezeigt. Allerdings muss ich doch berichtigen: Der Dude trinkt im Film keinen Queen’s Park Swizzle, sondern zu jeder Gelegenheit einen White Russian. Auch in einer nicht besonders filigranen Variante mit Milch.

    Ich habe aber wenig Zweifel, dass der Dude auch einen Queen’s Park Swizzle trinken würde, wenn denn das Ambiente und der Anlass stimmt.

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