The King’s Waes Hail

The King's Waes Hail

Der heutige Cocktail war der Gewinner eines Cocktailwettbewerbs unter der Schirmherrschaft des Ingwerlikörs The King’s Ginger, welcher im Jahr 2011 in Napa Valley, einem Weinbaugebiet in Kalifornien stattfand. Der Gewinner dieses Wettbewerbs war Michael Jack Pazdon aus der SolBar in Calistoga, Kalifornien. Nun weist der Gewinnerdrink mit dem hübschen Namen „The King’s Waes Hail“ allerdings eine nicht ganz simple Rezeptur auf, die neben The King’s Ginger unter anderem gereiften Calvados, den sehr speziellen Gin Genevieve, Carpano Antica Formula und eine selbst hergestellter Gewürztinktur benötigt. Einige dieser Zutaten erfordern durchaus Aufwand in der Zubereitung oder der Anschaffung. Allein die Gewürztinktur sollte zwei Wochen lang ziehen, so dass hier auch reichlich Vorausplanung nötig ist.

Kurzum: Mir war es in dem Moment, als ich auf den Cocktail stieß, zu viel Aufwand. Das soll nicht heißen, dass der Aufwand es nicht wert sei. Bei Gelegenheit und etwas mehr Muße werde ich diesen Drink sicherlich auch noch einmal in seiner Originalrezeptur ausprobieren. Doch heute möchte ich hier auch eine vereinfachte Version vorstellen, auf die ich bei serious eats gestoßen bin. Ich war zunächst skeptisch, ob eine derart reduzierte Rezeptur wirklich ein gutes Ergebnis abliefern könnte, aber vom Ergebnis war ich begeistert. Ein weiterer Grund, warum ich auf lange Sich unbedingt nochmals das Originalrezept ausprobieren muss.

Geschmacklich ist es ein vielschichtiges und frisches Erlebnis mit einer sehr interessanten Gewürznote. Saisonal passt er sowohl in die warme, aber auch in die kalte Jahreszeit. Um dem Cocktail die notwendige Ehrerbietung entgegenzubringen, stelle ich hier einfach beide Rezepturen vor, inklusive des Originalrezepts (entnommen von der Website des Mutineermagazines).

The King’s Waes Hail (Originalrezept):

1 oz Christian Drouin VSOP Calvados
¾ oz The King’s Ginger
¾ oz Zitronensaft
½ oz Carpano Antica Formula
½ oz Eiweiß
1 Dash selbstgemachter Grenadine (s.u.)
1 Dash Luxardo Maraschino
5 Tropfen Gingersnap-Gewürztinktur (s.u.)
5 Tropfen Genevieve Gin

Selbstgemachter Grenadine: Einen Teil frischen Granatapfelsaft bis kurz unter dem Siedepunkt erhitzen und 1,2 Teile Zucker hinzugeben. Rühren, bis sich der Zucker aufgelöst hat, danach abkühlen lassen.

Gingersnap-Gewürztinktur: 2 TL Nelken zusammen mit 2 Zimtstangen und 9 Pfefferkörnern zermahlen. Dazu zwei ganze Muskatnüsse reiben und alles behutsam in einer Pfanne rösten. Aus der Pfanne nehmen und mit etwa 3 cl geriebenem Ingwer und 240 ml Over-Proof Rum in einen luftdichten Behälter füllen. Zwei Wochen ziehen lassen, wobei man die Tinktur täglich schüttelt. Nach zwei Wochen durch ein Sieb abseihen und in eine große Pipette oder ein leeres Medizinglas mit Pipette geben. (Man sieht: Das ist nicht mal ebenso gemacht!)

Zubereitung: Alle Zutaten bis auf den Genevieve Gin und die Gingersnap-Gewürztinktur zunächst im Shaker ohne Eis einem „Dry Shake“ unterziehen. Dann Eis hinzugeben und kräftig schütteln. Anschließend doppelt abseihen. Zuletzt jeweils die 5 Tropfen Genevieve und Gingersnap-Gewürztinktur auf den Schaum des Cocktails geben.

Glas: Coupette oder Sourglas

Garnitur: Getrocknete Apfelscheibe, frisch geriebene Muskatnuss und eine Rosmarinblüte (auch hier wird ganz schön aufgefahren)

The King’s Waes Hail (Vereinfachte Variante nach serious eats):

1 oz Calvados
¾ oz The King’s Ginger
¾ oz Zitronensaft
½ oz Carpano Antica Formula
½ Eiweiß

Zubereitung: Alle Zutaten im Shaker zunächst einem „Dry Shake“ ohne Eis unterziehen. Dann mit Eis erneut kräftig schütteln und doppelt in das vorgekühlte Glas abseihen.

Glas: Sourglas oder Coupette

Garnitur: Zitronenscheibe auf dem Drink

Bezugsquellen: Die meisten hier aufgeführten Zutaten erhält man im Spirituosenfachhandel oder online. Wer sich an das Originalrezept wagen möchte, braucht entsprechende Gewürze, die ich persönlich gern in Asiamärkten erstehe.

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