Wie man sicherlich beim Verfolgen dieses Blogs oder beim Durchstöbern der Biersektion „Aus dem Braukessel“ auf dieser Seite leicht feststellen kann, bin ich ein großer Freund der Braustile Stout und Porter. Streng genommen sind diese beiden Bierstile nämlich ein und dasselbe, auch wenn sich inzwischen Abstufungen im allgemeinen Sprachgebrauch durchgesetzt haben, die verschiedene Nuancen bezeichnen sollen. Doch im Grunde sind beides sehr dunkle, herbe, obergärige Biere (es gibt jedoch untergärige Ausnahmen) mit Wurzeln in Großbritannien.
Zunächst sprach man tatsächlich nur von Porter bzw. Porterbier, wobei die Bezeichnung angeblich auf die Beliebtheit dieses Bierstils unter den britischen Lastenträgern (engl. „porter“) im London des 18. Jahrhunderts zurückgeht. Dann kristallisierte sich irgendwann im 19. Jahrhundert die Bezeichnung Stout-Porter heraus, die vor allem für stärker gebraute Porterbiere verwendet wurde. Das ist allerdings heute nicht mehr wirklich flächendeckend der Fall, so dass es auch schwächere Stoutbiere gibt. Das weltberühmte Bier Guinness, welches vermutlich das bekannteste Stout ist, nannte sich z.B. bis 1840 Guinness Extra Superior Porter. Nach 1840 dann Guinness Extra Stout. Einige Begriffsverfechter bestehen zwar heute auf klaren Abgrenzungen beider Begriffe, historisch verschwimmen diese jedoch. Und auch geschmacklich sind die Ähnlichkeiten groß und verschwimmen ebenfalls manchmal miteinander.
So viel zur Geschichte dieses Bierstils, werfen wir also einen Blick auf das heute vorgestellte O’Hara’s Irish Stout. Das O’Hara’s stammt aus der Carlow Brewery in Muine Bheag, einem kleinen Dorf am Fluss Barrow im Carlow County in Irland. Es handelt sich also um einen der kleinen Davids aus dem Reich des großen Stoutgoliaths Guinness. Am Flaschendesign und der expliziten Herkunftsangabe ist bereits zu erkennen, dass der Hersteller hier stark auf die irische Karte setzt und mit keltischer Ornamentik spielt. Doch nun zum Geschmack des O’Hara’s Irish Stout…
Verkostung:
In der Nase etwas süßlich mit geröstetem Malz, Cremekaffee und duftenden Kaffeebohnen. Geschmacklich dann ebenfalls mit vollen Röstaromen. Ein eher trockenes Stout mit Noten von Kaffee, hochprozentiger Bitterschokolade sowie einem bittersüßen und cremigen Abgang. Trotzdem bewahrt sich das O’Hara’s Irish Stout eine gewisse Spritzigkeit und kommt mit seinen 4,3 % vergleichsweise leicht und gut trinkbar daher. Ein ehrliches Stout. Gefällt mir sehr gut.
Bezugsquellen: Außerhalb Irlands und Großbritanniens meist nur im Fachhandel oder online erhätlich.
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