Der Dark ‘N‘ Stormy ist eine echte Ausnahme unter den Highballs bzw. unter den Cocktails weltweit. Nicht nur geschmacklich oder im Hinblick auf seine Präsentationsweise, sondern auf seine festgeschriebenen Zutaten. Es ist einer der ganz wenigen Cocktails, der einen eingetragenen Markennamen aufweist und daher nur in einer bestimmten Art und Weise unter dem Namen Dark ‘N‘ Stormy angeboten werden darf. Für einen Highball, der im Wesentlichen eigentlich nur aus zwei Zutaten besteht, ist das offenkundig der Versuch eines aggressiven Marketingschachzugs der Firma Gosling Brothers aus dem britischen Überseegebiet Bermuda. Denn ein Dark ‘N‘ Stormy ist nur dann ein Dark ‘N‘ Stormy, wenn er mit dem echten Gosling Black Seal Rum zubereitet wird.
Ob das nun albern oder wegweisend für zukünftige Highballkreationen ist, sei einfach mal dahin gestellt. Man kann jedenfalls getrost auch einen anderen Dark Rum benutzen, aber im kommerziellen Bereich sollte man schon darauf aufpassen, dass man die Originalzutat verwendet, wenn man ihn offiziell unter diesem Namen verkaufen will. Er stammt jedenfalls genau wie die Firma Gosling Brothers aus Bermuda und gilt dort als offizieller Nationalcocktail. Man kann ihn auch bereits fertig gemischt aus Dosen erstehen, wobei ich so etwas noch nie gemacht habe und vermutlich auch niemals tun werde. Allein schon, weil dadurch die sehr hübsche Optik des Drinks verloren geht:
Der Dark ‘N‘ Stormy besteht neben Goslings Black Seal Rum aus Ginger Beer und wahlweise einem kleinen Spritzer Limettensaft. Wie unten bei der Zubereitung zu sehen ist, wird der Rum zuletzt vorsichtig aufgegossen, wodurch ein hübscher Kontrast aus trübem Ginger Beer und dunklem Rum entsteht. Wie ein Sturm, der über dem Ozean aufzieht und von Bermudas Stränden aus beobachtet werden kann. Geschmacklich ist der Dark ‘N‘ Stormy wirklich klasse: frische und süßliche Schärfe mit der vollen Gewürzfracht von Goslings Black Seal Rum gepaart lassen einen tatsächlich in Gedanken auf die atlantische Inselgruppe entfliehen.
Rezept:
5 cl Goslings Black Seal Rum
Ginger Beer
wahlweise ein bis zwei Limettenviertel
Zubereitung: Falls verwendet, Limettenviertel in Glas pressen und anschließend das Ginger Beer aufgießen. Dabei das Glas nicht ganz fülllen, so dass noch ein wenig Platz für die 5 cl Rum bleibt, der nun vorsichtig oben aufgegossen wird, so dass eine dunkle Wolke auf dem Ginger Beer entsteht. Mit Strohhalm servieren, damit man vor dem Trinken den Drink umrühren kann. Das zerstört zwar das schöne Bild, ist aber für den adäquaten Dark ‘N‘ Stormy-Geschmack dann doch unumgänglich.
Glas: Highball
Garnitur: offiziell keine, man kann aber eine Limettenschnitze verwenden.
Bezugsquellen: Ginger Beer ist inzwischen immer mehr in großen und gut-sortierten Supermärkten erhältlich. Dabei muss man allerdings aufpassen, denn es darf mitunter nicht in Deutschland unter diesem Namen verkauft werden (das Reinheitsgebot lässt grüßen, obwohl Ginger Beer ein nichtalkoholisches Erfrischungsgetränk ist). Thomas Henrys Ginger Beer heißt daher z.B. „Spicy Ginger“. In größeren Getränkefachmärkten hat man sicherlich höhere Chancen oder eben online. Goslings Black Seal Rum ist auch nicht immer überall erhältlich. Beim Spirituosenfachhändler hat man aber gute Chancen. Oder man bestellt den Rum online.
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