Brasilien – wenn der Name des südamerikanischen Landes fällt, hat man meist direkt eine Reihe von Klischeeassoziationen im Kopf: den Zuckerhut, riesige Strände, Sambatänzerinnen, Cristo Redentor, Fußball und meist auch das brasilianische Nationalgetränk bzw. den Nationalcocktail Caipirinha. Ich kenne persönlich kaum jemanden, der noch nie in seinem Leben eine Caipirinha getrunken hat (es sei denn, die Person trinkt grundsätzlich keinen Alkohol) und die Beliebtheit dieses Cocktails weltweit spricht für sich. Man findet ihn auf so gut wie jeder „Cocktailkarte“ in jedem mittelprächtigen Cocktailschuppen und in jeder Disko. Da wundert es eigentlich nur wenig, dass die „kleine Schwester“ der Caipirinha kaum jemandem etwas sagt: der Batida de Maracuja (im Deutschen wird das Genus des Wortes maskulin assimiliert.)
Beim Wort Batida denkt man hierzulande meist an eine bestimmte Spirituosenmarke und weniger an eine Cocktailkategorie. Dabei ist letzteres eigentlich der Ursprung des Wortes, das sich die Firma Henkell zunutzen gemacht hat. Batida stammt aus dem Portugiesischen und ist an das Wort „bater“ (schlagen) angelehnt. Batidas bestehen im Kern aus Cachaça, Fruchtsaft und Zucker, die eben miteinander „verschlagen“ werden.
Der Batida de Maracuja hat entgegen seines geringen Bekanntheitsgrades eigentlich auch alle Eigenschaften, die man von einem brasilianischen Nationalcocktail erwarten würde: exotische, „sonnige“ Aromen, Süße und Fruchtigkeit sowie die „Nationalspirituose“ Cachaça.
Als ich das erste Mal einen Batida de Maracuja getrunken habe, war er mir viel zu süß und ich habe lange Zeit einen großen Bogen darum (und um Batidas im Allgemeinen) gemacht. Nun habe ich im Band „Cocktailian – Das Handbuch der Bar“ ein Rezept gefunden, dass mich vollends überzeugt hat. Es balanciert Süße, Frucht und vor allem auch den Cachaça perfekt aus, ohne einer Zutat zu viel Gewicht zu geben.
Rezept:
6 cl Cachaça
Fruchtfleisch von 2 Passionsfrüchten bzw. Maracujas
2 cl Maracujanektar (meist gesüßt mit ca. 25% Fruchtgehalt)
2-3 Barlöffel weißer Rohrzucker
Zubereitung:
Alle Zutaten kräftig auf Eis in einem Shaker für ca. 15 Sekunden schütteln und dann ohne zu strainen komplett mit dem Eis ins Glas geben.
Glas: Tumbler
Garnitur: keine
Bezugsquellen: Normalen Cachaca findet man in so gut wie jedem größeren Supermarkt oder Getränkemarkt. Für bessere und qualitativ hochwertigere Sorten ist ein Besuch bei einem Fachhändler allerdings notwendig. Maracujanektar gibt es ebenfalls im Supermarkt. Manchmal hat man Glück und bekommt dort auch frische Passionsfrüchte. Das ist z.T. aber auch saisonabhängig, so dass man ggf. auf dem Markt bei einem Obsthändler nachschauen muss.
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