Aviation Cocktail

Aviation

Der Aviation Cocktail ist ein echter Klassiker, der bereits seit einiger Zeit eine Renaissance erlebt. Das liegt nicht nur daran, dass wir gegenwärtig ein neues goldenes Zeitalter der Cocktail- und Barkultur erleben, sondern vor allem auch an einer der maßgeblichen Zutaten für diesen Cocktail: Creme de Violette. Das Rezept habe ich dem Klassiker „Recipes for Mixed Drinks“ von Hugo R. Ensslin entnommen.

Lange Zeit hat man diese violettfarbenen, mit Veilchen aromatisierten Liköre auf dem Markt nicht mehr erstehen können, seit sie in den 1960ern vom amerikanischen Spirituosenmarkt verschwunden waren. Mittlerweile kann man aber wieder mit einem Aviation Cocktail abheben, denn einige Spirituosenhersteller haben die Creme de Violette neu aufgesetzt und wieder in ihre Programme aufgenommen. Der Cocktail ist übrigens nach der Farbe des Himmels benannt, denn man aus einem Flugzeug besonders gut bestaunen kann, wenn denn das Wetter mitspielt. Man sollte ihn allerdings keineswegs als eine Anspielung auf ein Scklückchen zwischendurch für den Piloten verstehen. Wer einen dieser Drinks getrunken hat, sollte besser nicht mehr in ein Cockpit steigen.

Der Geschmack des Aviation ist jedenfalls recht speziell und einzigartig. Ein wenig erinnert er mich an einen Last Word-Cocktail, wobei dieser Vergleich eigentlich an mehreren Stellen hinkt und auch nicht wirklich umfassend zutrifft. Zwar weist auch der Aviation Gin, Maraschino und Zitrussaft auf, aber zum einen enthält der Aviation-Cocktail im Gegensatz zum Last Word nicht den berühmten Kartäuserlikör und zum anderen wird die Zitrusrolle von einer Zitrone gespielt, nicht von einer Limette. Und natürlich ist da noch die Creme de Violette, die den Aviation einzigartig macht und die Mischung mit einer subtilen Veilchennote auf neue, „himmlisch“ florale Ebenen erhebt. Also Sicherheitsgurt festziehen und fertig machen zum Abheben.

Rezept von Hugo Ensslin (1916):

1/3 Zitronensaft (Ich schlage vor, 2-3 cl zu verwenden)
2/3 El Bart Gin (Hier sollten 6 cl eine ausreichende Menge sein –  Die Ginmarke „El Bart“ gibt es schon seit langer Zeit nicht mehr. Hugo Ensslin gibt sie in zahlreichen Rezepturen an, jedoch lässt sie sich sehr gut durch anderen, qualitativ hochwertigen Gin ersetzen. Ich habe für den Drink den empfehlenswerten Aviation Gin verwendet. Seine subtilen Lavendelnoten geben dem Cocktail eine interessante Note. Und nicht zuletzt der Name ließ mir natürlich kaum eine andere Wahl.)
2 Dashes Maraschino
2 Dashes Crème de Violette

Zubereitung:

Alle Zutaten in einem Shaker auf gestoßenem Eis kräftig schütteln und in ein vorgekühltes Glas abseihen.

Glas: Martini

Garnitur: laut Originalrezept keine (Viele verwenden eine Kirsche. Das habe ich auch gemacht, denn sie passt ganz gut zum Cocktail – wenn man eine hochwertige Kirsche verwendet.)

6 thoughts on “Aviation Cocktail

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    • Hi,

      Das Rezept verlangt tatsächlich nicht nach Zuckersirup, richtig. Allerdings nehmen Maraschino und Creme de Violette als Liköre hier die Rolle der Süßungsquelle ein, was den Aviation letztlich zu einem Sour macht. Daher lässt sich Deine Frage im Prinzip nicht wirklich bejahen. Der Zucker taucht nur im anderen Gewand auf. Ensslins Rezept mag manchem vielleicht nicht süß genug sein, in diesem Fall kann man z.B. sicher ein wenig am Maraschino-Part spielen.

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