Aus dem Braukessel: Rodenbach Alexander

Während der Adventszeit passiert es leider immer mal wieder: man wird plötzlich krank und ist ans Bett gebunden. Genau so geht es leider auch mir in diesen Tagen, was natürlich in vielerlei Hinsicht ärgerlich ist (natürlich trinke ich deshalb z.Z. keinen Alkohol und probiere entsprechend auch nichts Neues aus). Einer der wenigen Lichtblicke ist jedoch der, dass ich ohnehin nicht viel machen kann und so einmal Zeit habe, ein wenig an schon seit Langem geplanten Artikeln weiterzuschreiben.

Und ein solcher Artikel soll endlich auch mal wieder ein Bier behandeln: Das Rodenbach Alexander, um genau zu sein. Der Name Rodenbach dürfte den meisten Biertrinkern wohl in erster Linie im Zusammenhang mit dem Grand Cru ein Begriff sein. Die im Jahr 1821 von vier Rodenbach-Brüdern gegründet und inzwischen von der Palm-Brauerei übernommene Rodenbach-Brauerei aus Roeselare in Westflandern gilt als belgischer Spezialist auf dem Gebiet der roten Sauerbiere.

Das heutige Rodenbach Alexander ist nun zu Ehren eines der vier Gründerbrüder benannt worden und wurde erstmalig im Jahr 1986 anlässlich seines 200. Geburtstages gebraut. Die Sonderedition verschwand allerdings im Jahr 2000 wieder vom Markt und kehrte erst im Jahr 2016 zurück. Für das Rodenbach Alexander werden verschiedene Rotbiere mit einem Fassreifungsalter von bis zu 2 Jahren miteinander vermählt, wobei zusätzlich noch saure Kirschen im Bier mazerieren dürfen. Die Verwendung von Kirschen ist in Belgien nicht unüblich und wer einmal ein echtes, ungezuckertes Kriek-Bier getrunken hat, der wird wissen, dass das im Grunde geschmacklich nichts mit den pappsüßen Kirschbieren zu tun hat, die es hierzulande so oft auf Weihnachts- und Mittelaltermärkten gibt. Ein Kriek haben wir hier jedoch nicht im Glas, sondern eben ein fassgereiftes, mit Kirschen mazeriertes Rotbier. Erwähnt seien an dieser Stelle allerdings noch die sage und schreibe 100 Punkte auf Ratebeer.com, die natürlich aufhorchen lassen.

Verkostung:

Tatsächlich erinnert das Rodenbach Alexander unleugbar an das berühmte Rodenbach Grand Cru, fällt aber noch intensiver und aromatischer aus: In der Nase zeigen sich sehr schöne, säuerliche Fruchtnoten von Kirschen, Himbeeren und einem Hauch Johannisbeere. Dazu Traubenmostessig und eine feine Würzigkeit. Am Gaumen dann aromatisch und intensiv-säuerlich mit Kirschen, roten Beeren, ein wenig Apfel, Aprikosen und Eichentönen. Dieses Bier ist in seiner Gesamterscheinung keinesfalls als süß zu bezeichnen, trotzdem kommen feine, süßliche Fruchtnoten hindurch, die sich sehr schön in das säuerlich-würzige Geschmacksbild einbinden. Ein tolles Geschmackserlebnis, welches für sich steht. Eine klare Empfehlung!

Bezugsquellen: Im Fachhandel oder online.

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