Dead Rabbit Mezcal Fizz

Dead Rabbit Mezcal Fizz

Das Dead Rabbit in New York City vereint gekonnt das Flair traditioneller irischer Pubatmosphäre vor dem Hintergrund einer facettenreichen Einwanderungsgeschichte mit moderner und manchmal auch avantgardistischer Cocktailkultur. Wer einmal dort war, wird diesen Besuch sicher nicht so schnell vergessen. Umso schöner, dass manche der dort kredenzten Drinks auch selbst nachgemacht werden können.

Leider ist das allerdings in vielen Fällen mit einem nicht unerheblichen Aufwand verbunden. Denn die Zutaten für die Rezepturen aus dem jüngst veröffentlichten und sehr empfehlenswerten „The Dead Rabbit Drinks Manual“ sind durchaus sehr spezifisch und die Zubereitung manchen Cocktails ist ziemlich anspruchsvoll. Gut, im Endeffekt ist das natürlich auch zu erwarten, schließlich hat man es hier mit einer der besten Bars der Welt zu tun und oft heißt das eben auch, dass die Drinks nicht unbedingt mal eben so gemacht sind. Glücklicherweise gibt es aber auch in dieser ausgesprochen vielfältigen und mit schönen Fotografien bebilderten Sammlung das ein oder andere Rezept, welches nicht ganz so knifflig herzustellen ist.

Ein solches stellt der Mezcal Fizz dar, welchen ich als Sommerdrink über die Maßen empfehlen kann. Angelehnt an erste Experimentierversuche Charles H. Bakers mit Tequila aus den späten 1930ern ist dieser Drink eine Weiterentwicklung auf der Basis von rauchigem Mezcal, der gekonnt andere Aromen mit aufnimmt. Neben der klassischen Limette und einer Grenadinesüße sticht hier vor allem die Verwendung von frischer Wassermelone heraus, die man in den Sommermonaten ja auch gerne mal im Haus hat. Dazu kommen die wirklich unschlagbaren Hellfire Habanero Shrub Bitters aus dem Hause Bittermens, die dem Drink eine Schärfe und eine Tiefe verleihen, die man einem frischen Sommerfizz gar nicht auf den ersten Blick zutraut. (Warum es sich übrigens um einen Mezcal Fizz und nicht einen Mezcal Collins handelt, ist schlicht nicht ganz zu klären. Man hat ihn Fizz getauft, also ist es ein Fizz, fertig.)

Dead Rabbit Mezcal Fizz

Dead Rabbit Mezcal Fizz

Dead Rabbit Mezcal Fizz

Geschmacklich ist der Dead Rabbit Mezcal Fizz eine rauchig-fruchtige Offenbarung. Wie die Eruption eines mittelamerikanischen Dschungelvulkans gleitet der Cocktail samtig über die Zunge und weckt Assoziationen von Strand, Südsee und aztekischen Pyramiden. Rauch und Wassermelone mit Chilischärfe – was für eine Kombination! Das sollte man unbedingt ausprobiert haben!

Rezept (in US-typischen Unzenangaben):

2 oz Del Maguey Mezcal (es funktionieren auch andere, rauchige Mezcals)
¾ oz Grenadine
½ oz Limettensaft
1 ½ oz Wassermelonensaft
5 Dashes Bittermens Hellfire Habanero Shrub
1 ½ oz Soda

Zubereitung: Alle Zutaten bis auf das Sodawasser im Shaker mit Eis kräftig schütteln. Dann Sodawasser in den Shaker geben (!) und anschließend in ein mit frischem Eis gefülltes Glas abseihen.

Glas: Highball

Garnitur: frisch geriebener Muskatnuss

Dead Rabbit Mezcal Fizz

Bezugsquellen: Für rauchigen Mezcal (und in jedem Fall für Bittermens Hellfire Habanero Shrub) dürfte ein Besuch im Fachhandel notwendig sein. Alternativ geht natürlich auch eine Onlinebestellung. Wassermelonensaft kann man selbst einfach aus einer Wassermelone herauspressen. Z.B. mit einem Barstößel in einem Glas und anschließend den Saft durch ein Feinsieb vom Fruchtmus trennen.

4 thoughts on “Dead Rabbit Mezcal Fizz

  1. Klingt mehr als interessant. Den Habanero Bitter habe ich natürlich nicht im Haus…und mit 20 Euro ist er auch kein wirkliches Schnäppchen. Ich vermute aber, dass er doch irgendwann im Warenkorb liegen wird. Danke für die Rezeptidee.

    • Gerne geschehen! Ich muss allerdings sagen, dass ich auch etwas geschluckt habe, als ich mir den Hellfire Shrub vor etwas mehr als anderthalb Jahren bestellt habe. 20 Euro zzgl. Versand sind für ein kleines Fläschchen definitiv kein Pappenstiel. Aber tatsächlich lohnt sich diese Investition. Sie lohnt sich vor allem im Vergleich zu zig anderen Bittersabstufungen, die man sich zwar anschaffen kann, aber nicht zwingend haben muss, sondern auch mal substituieren kann. Ob ich z.B. Gin-Barrel aged Bitters, Whiskey-Barrel Aged Bitters, Aztec Xocoatl Bitters oder doch Chocolate Bitters oder was weiß ich nicht für Gemüse-Bitters verwende, ist mit Sicherheit weniger prägnant als der Hellfire Shrub in einem Drink: Er ist scharf, aromatisch und sticht deutlicher hervor als manch anderes Produkt.

      • Jap, das stimmt. Ich fände es außerdem noch ganz interessant für selbstgemachte Sirups. Da ist es für mich oftmals schwer, den richtigen Schärfegrad einzustellen. Da käme so ein Bitter gerade richtig. Habe letztens erst den Burning Thunder nachgemixt und da fehlte mir ein wenig Schärfe, weil ich zu wenig Chili verwendet habe.

        • Dann wirst Du mit dem Bittermens Hellfire Shrub nur noch das Problem haben, genau festzulegen, was ein Dash ist. Mit der Pipette im Bittersfläschchen kann man zwar schön dosieren, aber ganz ohne Zweifel wirds wohl auch da nicht gehen. Ein bisschen Schwund ist eben immer. 😉

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